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Re: [InetBib] Urheberrechtsreform - Planungen
- Date: Fri, 12 Aug 2011 15:57:29 +0200
- From: Matthias Ulmer <mulmer@xxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Urheberrechtsreform - Planungen
Lieber Her Spille,
ihr erster Absatz ergibt wenig Sinn. Ich habe gesagt, dass der Anteil der
Wissenschaft am gesamten Buchumsatz marginal ist. Es ist ein logischer Fehler
daraus zu schließen, dass die privatwirtschaftliche Organisation der
wissenschaftlichen Literatur marginal ist.
Ich habe auch nicht das wissenschaftliche Schrifttum bewertet, sondern ich habe
die mir bekannten Zahlen bezüglich gedruckter Bücher kommerzieller Verlage
beschrieben. Damit sind weder wissenschaftliche Zeitschriften noch
elektronische Publikationen noch Dissertationen oder Abschlussarbeiten, die
nicht in einem Verlag kommerziell erschienen sind noch Papers, Foren, Blogs
gemeint.
Weiter ist es ja für die Organisation des Schrifttums im Allgemeinen
irrelevant, wie ich sie oder wie Sie diese bewerten. Das ist ja ein großer
Irrtum: wenn Ihnen diese Organisation mangelhaft erscheint, dann können SIe
nicht dafür sorgen, dass sich alle nach Ihrer Bewertung neu ausrichten, sondern
Sie können dafür sorgen, dass Ihre eigenen Veröffentlichungen anders
organisiert werden. Und das tolle an unserem Rechtssystem (bislang) ist ja,
dass Ihnen niemand verwehren kann, Ihre Veröffentlichungen so zu publizieren,
wie Sie das wünschen.
Und: Teilnehmer in einem Gespräch von Verbänden und Institutionen sind die
verantwortlichen Vertreter der Verbände und Institutionen. Da werden keine nach
Proporz zusammengestellten Abordnungen der Verbandsmitglieder entsandt, sondern
eine Verbandsdemokratie hat ihr Delegations- und Repräsentationswesen. Und die
Ergebnisse der Gespräche werden dann in den Verbänden mit den verschiedenen
Interessengruppen abgestimmt. Das kann ich Ihnen bestätigen (aber das wussten
Sie vermutlich auch schon).
Herzliche Grüße
Matthias Ulmer
Am 12.08.2011 um 15:28 schrieb Herbert Spille:
Lieber Herr Ulmer,
interessante finde ich Ihre Bewertung des wissenschaftlichen Schrifttums, der
ich entnehmen
muss, dass die privatwirtschaftliche Organisation dieser speziellen Literatur
marginal ist.
(Und man Sie deshalb besser in andere Hände legt?)
Auf jeden Fall schliesse ich daraus, dass in der geheimen Diskussionsrunde
nur die großen
Publikumsverlage vertreten sind und keine Vertreter der großen, aber dennoch
marginalen
Wissenschaftsverlage. Können Sie mir das bestätigen?
Viele Grüße
Herbert Spille
--
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