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Re: [InetBib] Urheberrechtsreform - Planungen



Lieber Her Spille,

ihr erster Absatz ergibt wenig Sinn. Ich habe gesagt, dass der Anteil der 
Wissenschaft am gesamten Buchumsatz marginal ist. Es ist ein logischer Fehler 
daraus zu schließen, dass die  privatwirtschaftliche Organisation der 
wissenschaftlichen Literatur marginal ist.

Ich habe auch nicht das wissenschaftliche Schrifttum bewertet, sondern ich habe 
die mir bekannten Zahlen bezüglich gedruckter Bücher kommerzieller Verlage 
beschrieben. Damit sind weder wissenschaftliche Zeitschriften noch 
elektronische Publikationen noch Dissertationen oder Abschlussarbeiten, die 
nicht in einem Verlag kommerziell erschienen sind noch Papers, Foren, Blogs 
gemeint.

Weiter ist es ja für die Organisation des Schrifttums im Allgemeinen 
irrelevant, wie ich sie oder wie Sie diese bewerten. Das ist ja ein großer 
Irrtum: wenn Ihnen diese Organisation mangelhaft erscheint, dann können SIe 
nicht dafür sorgen, dass sich alle nach Ihrer Bewertung neu ausrichten, sondern 
Sie können dafür sorgen, dass Ihre eigenen Veröffentlichungen anders 
organisiert werden. Und das tolle an unserem Rechtssystem (bislang) ist ja, 
dass Ihnen niemand verwehren kann, Ihre Veröffentlichungen so zu publizieren, 
wie Sie das  wünschen.

Und: Teilnehmer in einem Gespräch von Verbänden und Institutionen sind die 
verantwortlichen Vertreter der Verbände und Institutionen. Da werden keine nach 
Proporz zusammengestellten Abordnungen der Verbandsmitglieder entsandt, sondern 
eine Verbandsdemokratie hat ihr Delegations- und Repräsentationswesen. Und die 
Ergebnisse der Gespräche werden dann in den Verbänden mit den verschiedenen 
Interessengruppen abgestimmt. Das kann ich Ihnen  bestätigen (aber das wussten 
Sie vermutlich auch schon).

Herzliche Grüße
Matthias Ulmer






Am 12.08.2011 um 15:28 schrieb Herbert Spille:

Lieber Herr Ulmer,

interessante finde ich Ihre Bewertung des wissenschaftlichen Schrifttums, der 
ich entnehmen 
muss, dass die privatwirtschaftliche Organisation dieser speziellen Literatur 
marginal ist.
(Und man Sie deshalb besser in andere Hände legt?)

Auf jeden Fall schliesse ich daraus, dass in der geheimen Diskussionsrunde 
nur die großen 
Publikumsverlage vertreten sind und keine Vertreter der großen, aber dennoch 
marginalen 
Wissenschaftsverlage. Können Sie mir das bestätigen?

Viele Grüße
Herbert Spille



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