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Re: [InetBib] Open Access



Herr Umstätter, 

Wahrscheinlich sprechen sie auf das sogenannte Predatory Publishing an: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Predatory_open_access_publishing 
<https://en.wikipedia.org/wiki/Predatory_open_access_publishing>  

Und hier gleich ein Lösungsvorschlag: https://www.qoam.eu/ 
<https://www.qoam.eu/>
Übrigens ein idealer Ort, wo bibliothekarische Beteiligung - insbesondere von 
Fachreferenten - unglaublich nützlich und willkommen ist.

freundliche Grüsse

Christian Gutknecht 



Am 17.09.2015 um 18:01 schrieb Eberhard R. Hilf <hilf@xxxxxxxxxxxxxxxx>:

lieber Herr Umstaetter,
Ihre Analyse ist gut. Aber es sind kaum Trolle unterwegs, sondern der
OA-Zeitschriften-Markt (mit APC) unterscheidet sich qualitativ vom 
Subskriptionsmarkt(SM).
Um im SM Geld zu verdienen, muss der Verlag eine Bibliothek einmal ueberzeugt 
haben, sie zu bestellen, dann haengt sie am Angelhaken des Dauervertrages. Zu 
Erstueberzeugung ist eine existierende Zeitschrift mit guten Artikeln sicher 
hilfreich.
Im APC Markt muss nur der prospektive! Autor ueberzeugt werden, der den Markt 
nicht kennt, der keine Marktuebersicht hat, und den man dann eben
mit (angeblichem) peer-review (ohne die Qualitaet der Gutachter checken zu 
koennen, und  nicht nachpruefbaren (vom Autor nicht nachpruefbaren) 
gemittelten Zitierungszahlen leichter locken kann.
Die Verlagsleistung erfolgt hier nach dem Anlocken der Kunden.

Und eine Online Zeitschrift ist leicht technisch aufgesetzt.
Oft  wird die Zeitschrift ein paar Jahre ohne apc angeboten, um dann, wenn 
die Community sich dran gewoehnt hat, APC zu erheben. mit einer 
Artikel-processing APC von 500,- Dollar und einer Author Choice
Freistellung von 2.500,-. Beispiel  die bisher gute Zeitschrift Materials 
Express von www.aspbs.com
American Scientific Publishers (nicht: Scientific American Publishers).
Eberhard Hilf





Darf ich fragen, ob hier in INETBIB noch mehr Teilnehmer den Eindruck haben, 
dass die Open Access Entwicklung immer mehr dahingehend missbraucht wird, 
dass Internetteilnehmer aufgefordert werden, Beiträge zu irgend welchen 
Zeitschriften mit xxx Impact Factor, Peer Reviewed und indexed in yyy zu 
liefern. Ich bekomme solche Angebote inzwischen fast täglich, und werde das 
Gefühl nicht los, dass diese Entwicklung für einige Verlage ein lukratives 
Geschäft geworden ist.

Ich weiß allerdings noch nicht, ob dies ein systematischer Versuch von 
professionellen Trollen ist, die Open Access Entwicklung zu torpedieren, 
oder ob immer mehr Trittbrettfahrer ein für sie neues Geschäftsmodell 
entdeckt haben.

Da die Publikationen in solchen Zeitschriften ja Peer Reviewed sind, konnte 
ich bislang noch nicht feststellen, dass die Publikationen dieser 
Zeitschriften so viel anders sind, als das, was mich auch in vielen anderen 
Zeitschriften nicht wirklich interessiert ;-)

Übrigens habe ich auch den Eindruck, dass nicht nur in INETBIB die 
Diskussionsfreude abgenommen hat, auch gängige Zeitschriften werden immer 
weniger wirklich gelesen und kritisch hinterfragt.
1. Weil es immer mehr Angebote gibt, für die niemand mehr die Zeit hat, sie 
wirklich zu lesen.
2. Weil immer mehr Zeitschriften missbraucht werden um Werbung zu 
transportieren.
3. Scheint es so zu sein, dass die Zahl an Publikationen für das berufliche 
Fortkommen langsam an Bedeutung verliert, während die Einwerbung von 
Drittmitteln an Bedeutung gewinnt.
4. Könnten einige Bibliotheken nicht die wichtigsten Zeitschriften 
abbestellen, wenn deren Bedeutung nicht langsam abnimmt.

Außer dem Heer an Berufstrollen (Troll-Armee, u.a.) und Lobbyistn wird immer 
seltener fachlich ernst diskutiert. So frage ich mich zunehmend, was 
Bibliothekare heute lernen müssen, wenn der Trend zu den Makerspaces in 
Bibliotheken zunimmt.

MfG

Walther Umstätter


Am 2015-09-17 15:15, schrieb markus schnalke:
Hallo.
[2015-09-17 15:02] Michael Schaarwächter
<Michael.Schaarwaechter@xxxxxxxxxxxxxxxxx>
danke für die erneute Anregung, über die Zukunft der Liste nachzudenken.
Die Stellenanzeigen in InetBib sind sicher nicht das einzige, was diese
Liste trägt, aber sie sind schon zu einem wesentlichen Anteil geworden.
Hier eine kleine Auswertung meines Archives seit:

    $ scan f -form '=%{date}'
    Wed, 7 Nov 2012 17:25:00 +0100
Insgesamt:

    $ folder
    l/inetbib+ has 7563 messages  (1-7565); cur=7565
Und hier die Anzahl der Stellenanzeigen/Stellenausschreibungen/
Stellenangebot und Ausbildungen (ohne die Antworten darauf):

    $ scan | egrep -i 'stellena|ausbildung' |
                    egrep -vi 're:|aw:' | wc -l
    2152
Das sind rund 28 Prozent.
(In den letzten 365 Tagen waren es 823 von 2551 und damit rund 32%.)
markus schnalke

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http://www.inetbib.de

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