lieber Herr Umstaetter, Ihre Analyse ist gut. Aber es sind kaum Trolle unterwegs, sondern derOA-Zeitschriften-Markt (mit APC) unterscheidet sich qualitativ vom Subskriptionsmarkt(SM). Um im SM Geld zu verdienen, muss der Verlag eine Bibliothek einmal ueberzeugt haben, sie zu bestellen, dann haengt sie am Angelhaken des Dauervertrages. Zu Erstueberzeugung ist eine existierende Zeitschrift mit guten Artikeln sicher hilfreich. Im APC Markt muss nur der prospektive! Autor ueberzeugt werden, der den Markt nicht kennt, der keine Marktuebersicht hat, und den man dann eben mit (angeblichem) peer-review (ohne die Qualitaet der Gutachter checken zu koennen, und nicht nachpruefbaren (vom Autor nicht nachpruefbaren) gemittelten Zitierungszahlen leichter locken kann.
Die Verlagsleistung erfolgt hier nach dem Anlocken der Kunden. Und eine Online Zeitschrift ist leicht technisch aufgesetzt.Oft wird die Zeitschrift ein paar Jahre ohne apc angeboten, um dann, wenn die Community sich dran gewoehnt hat, APC zu erheben. mit einer Artikel-processing APC von 500,- Dollar und einer Author Choice Freistellung von 2.500,-. Beispiel die bisher gute Zeitschrift Materials Express von www.aspbs.com
American Scientific Publishers (nicht: Scientific American Publishers). Eberhard Hilf
Darf ich fragen, ob hier in INETBIB noch mehr Teilnehmer den Eindruck haben, dass die Open Access Entwicklung immer mehr dahingehend missbraucht wird, dass Internetteilnehmer aufgefordert werden, Beiträge zu irgend welchen Zeitschriften mit xxx Impact Factor, Peer Reviewed und indexed in yyy zu liefern. Ich bekomme solche Angebote inzwischen fast täglich, und werde das Gefühl nicht los, dass diese Entwicklung für einige Verlage ein lukratives Geschäft geworden ist.Ich weiß allerdings noch nicht, ob dies ein systematischer Versuch von professionellen Trollen ist, die Open Access Entwicklung zu torpedieren, oder ob immer mehr Trittbrettfahrer ein für sie neues Geschäftsmodell entdeckt haben.Da die Publikationen in solchen Zeitschriften ja Peer Reviewed sind, konnte ich bislang noch nicht feststellen, dass die Publikationen dieser Zeitschriften so viel anders sind, als das, was mich auch in vielen anderen Zeitschriften nicht wirklich interessiert ;-)Übrigens habe ich auch den Eindruck, dass nicht nur in INETBIB die Diskussionsfreude abgenommen hat, auch gängige Zeitschriften werden immer weniger wirklich gelesen und kritisch hinterfragt. 1. Weil es immer mehr Angebote gibt, für die niemand mehr die Zeit hat, sie wirklich zu lesen. 2. Weil immer mehr Zeitschriften missbraucht werden um Werbung zu transportieren. 3. Scheint es so zu sein, dass die Zahl an Publikationen für das berufliche Fortkommen langsam an Bedeutung verliert, während die Einwerbung von Drittmitteln an Bedeutung gewinnt. 4. Könnten einige Bibliotheken nicht die wichtigsten Zeitschriften abbestellen, wenn deren Bedeutung nicht langsam abnimmt.Außer dem Heer an Berufstrollen (Troll-Armee, u.a.) und Lobbyistn wird immer seltener fachlich ernst diskutiert. So frage ich mich zunehmend, was Bibliothekare heute lernen müssen, wenn der Trend zu den Makerspaces in Bibliotheken zunimmt.MfG Walther Umstätter Am 2015-09-17 15:15, schrieb markus schnalke:Hallo. [2015-09-17 15:02] Michael Schaarwächter <Michael.Schaarwaechter@xxxxxxxxxxxxxxxxx>danke für die erneute Anregung, über die Zukunft der Liste nachzudenken. Die Stellenanzeigen in InetBib sind sicher nicht das einzige, was diese Liste trägt, aber sie sind schon zu einem wesentlichen Anteil geworden.Hier eine kleine Auswertung meines Archives seit: $ scan f -form '=%{date}' Wed, 7 Nov 2012 17:25:00 +0100 Insgesamt: $ folder l/inetbib+ has 7563 messages (1-7565); cur=7565 Und hier die Anzahl der Stellenanzeigen/Stellenausschreibungen/ Stellenangebot und Ausbildungen (ohne die Antworten darauf): $ scan | egrep -i 'stellena|ausbildung' | egrep -vi 're:|aw:' | wc -l 2152 Das sind rund 28 Prozent. (In den letzten 365 Tagen waren es 823 von 2551 und damit rund 32%.) markus schnalke-- http://www.inetbib.de
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