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[InetBib] Worst Practice: Warum die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Ausschluss kommerzieller Nutzung Open Access pervertiert



http://www.preussischer-kulturbesitz.de/schwerpunkte/digitalisierung/best-practice-empfehlung-zu-open-access.html

"Die Stiftung verfolgt das Ziel des möglichst freien
Zugangs zu Wissen im Internet. Eine Grenze sieht sie bei
der kommerziellen Nutzung von Inhalten. Öffentliche
Kultureinrichtungen setzen erhebliche finanzielle
Ressourcen ein, um ihre Bestände zu digitalisieren. Deshalb
vertritt die Stiftung die Ansicht, dass für eine
kommerzielle Nutzung von Digitalisaten angemessene Gebühren
bezahlt werden sollten."

Das steht in klarem Gegensatz zu der von der Stiftung jetzt
unterzeichneten Berliner Erklärung für Open Access, der
eine Einschränkung des Zugangs zu digitalisiertem Kulturgut
NICHT zu entnehmen ist. Im Gegenteil: Es besteht weitgehend
Konsens, dass die Lizenz CC-BY den Intentionen der
Open-Access-Erklärungen von Budapest, Bethesda und Berlin
am besten entspricht, soweit nicht Daten betroffen sind,
die nach jüngerem Konsens unter CC0 stehen sollten. 

Die Stiftung orientiert auch eindeutige Vorgaben der
EU-Kommission und der Europeana Charta, wonach Gemeinfreies
auch nach der Digitalisierung gemeinfrei bleiben sollte. In
den USA machen Institutionen wie das Getty-Museum ohne
weiteres auch urheberrechtlich geschützte Abbildungen von
3-D-Objekten, die selbst Public Domain sind, als Public
Domain ohne Verwertungsbeschränkungen zugänglich. 

Wenn nicht schutzfähige Reproduktionen von 2-D-Vorlagen
unter CC-Lizenzen gestellt werden, ist das Copyfraud und
nichts anderes.

Im übrigen: Fast die ganze seriöse wissenschaftliche Buch-
und Zeitschriftenpublikation ist kommerziell.

Klaus Graf

-- 
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