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Re: [InetBib] Zukunftsweisend? - Konsortialvertrag mit Springer




Nachdem www.dasbibliothekswissen.de/ zu einer quasi neuen Bibliothekszeitschrift geworden ist, (der selbe Verlag bringt nun auch „Kompass für Sozial­management“ heraus - trotz des anhaltenden Zeitschriftensterbens ;-) und auch dort, wie schon in INETBIB mehrfach angesprochen, wird angemahnt, „Hochschulen könnten mehr für Open Access tun“. Mir scheint es darum wichtig darauf hinzuweisen, dass das eigentliche Problem noch immer die Dominanz der viel zitierten closed access Zeitschriften ist. Nachdem es insbesondere dem Sciene Citation Index gelungen ist eine Reihe wichtiger Zeitschriften noch wichtiger werden zu lassen, wurde es den Hochschulbibliotheken immer schwerer gemacht solche Zeitschriften abzubestellen, was manche Verlage schamlos ausnützen.

Übrigens ist der Impact Factor dabei relativ unwichtig, weil der die Zitationen durch die Zahl der enthaltenen Aufsätze teilt. Entscheidend ist die Zahl, wie oft eine Zeitschrift zitiert wird, weil das mit der Nachfrage korreliert, und auch korrelieren muss, weil man zitierte Aufsätze auch gelesen haben sollte. Die Krux liegt auch darin, dass es den Closed Access Zeitschriften gelungen ist, glaubhaft zu machen, dass sie eine höhere Qualität anbieten (s. Impact Factor), was schon oft genug als Unsinn entlarvt wurde.

Es sind also drei Änderungen anzuregen.
1. Es sollte mehr in Open Access Zeitschriften publiziert, bzw. neue Erkenntnisse direkt ins Netz gestellt werden. 2. Die völlig überzogenen Preise von Closed Access Zeitschriften müssen boykottiert werden. Insbesondere von den Konsortien. 3. Die Inhalte aus diesen Zeitschriften müssen reviewed werden, wie das schon früher geschah, als im Bibliotheksbereich insgesamt noch nicht so viel Geld ausgegeben werden konnte, wie heute. Darum entstanden ja damals die Bibliographien, die Dokumentation und die Fernleihe. Es ist schlichter Unsinn, dass die Bibliotheken in den letzten Jahrzehnten immer weniger Geld an die großen Verlage zahlten.

MfG
Walther Umstätter

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