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Re: [InetBib] Frage zu Hybridpublikationen
- Date: Sun, 16 Aug 2009 17:59:28 +0200
- From: "Müller, Harald" <hmueller@xxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Frage zu Hybridpublikationen
Lieber, armer Herr Ulmer!
Am 24. August erscheint im Campus-Verlag das neueste Buch von Chris Anderson
"Free". Es erklärt, wie man die Umsonstkultur im Internet zum Geschäft machen
kann. Das Buch konnte in den USA als Open Access aus dem Internet
heruntergeladen werden >>> mehr als 300.000 Downloads. Trotzdem stieg die
Papierausgabe bis auf Platz 13 der NYT-Bestsellerliste.
In einem Interview in der ZEIT vom 13. August 2009 S. 25 erklärt Anderson, warum
er diesen Erfolg hat, und warum der "klassische Verleger" demnächst pleite sein
dürfte.
Ich widerhole mich: nur wer wie ein Gründer denken kann, wird in einer digitalen
Welt Erfolg haben (sagt Anderson).
Bitte seien Sie doch so gut und erläutern den INETBIB-LeserInnen, was an den
Aussagen von Anderson Ihrer Meinung nach falsch ist, und warum die deutschen
Verlage Open Access so vehement bekämpfen. Die Fakten sprechen doch gerade für
neue Geschäftsmodelle. Da ich nur ein kleiner Provinzbibliothekar bin, verstehe
ich natürlich vom Verlagsgeschäft nichts. Trotzdem muß ich leider bekennen, daß
die Thesen von Anderson eigentlich genau das beinhalten, was ich immer schon
vertreten habe, nur nicht so gut formulieren konnte.
Ach ja: die deutsche Ausgabe des Anderson-Buchs kostet 39,90 Euro und ist nicht
"free". Das sagt eigentlich alles zu der Frage, wie ein deutscher Verlag
eigentlich zu seinem eigenen Produkt steht. Ich gestatte mir die Bemerkung
"Hasenfüsse!".
Mit vergnüglichen Grüssen
--
Dr. Harald Müller
--
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