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Re: [InetBib] Frage zu Hybridpublikationen



Ich bin nicht sicher, ob da nicht der Satz:
"Due to our agreements with our publishing partners, the document you  
requested is only available to users located in the United States."
teilweise uebersehen worden ist.
Andersons downloadbares Audiobook ist sicher kein wirkliches  
Aequivalent zu einem geschriebenen Buch, sondern eher ein Anreiz, dass  
Buch zu kaufen,
und die anderen diversen Angebote sind auch eher koeder, dass Buch zu  
erwerben.
Abgesehen davon, dass C. Anderson mit Long Tail und als Cheffredakteur  
von Wired ja nicht gerade ein typischer
Durchschnittsautor ist, kann man seine Werbekampagne als eher  
hervorragend bezeichnen.

Diesen Umstand darf man aus meiner Sicht nicht mit seinem gedanklichen  
Ansatz der
"non monetary economies" verwechseln, der zu "attention and  
reputation" fuehrt, die oft viel wichtiger als
eine direkte Bezahlung sind - und das nicht nur in der Wissenschaft.
Genau das ist ein weiteres Beispiel fuer Mertons Wissenskommunismus.
Der Ansatz ist also nicht wirklich neu, sondern nur sehr gut  
international und zeitgemaess vermarktet.

MfG

W. Umstaetter



On Aug 16, 2009, at 5:59 PM, Müller, Harald wrote:

Lieber, armer Herr Ulmer!

Am 24. August erscheint im Campus-Verlag das neueste Buch von Chris  
Anderson
"Free". Es erklärt, wie man die Umsonstkultur im Internet zum  
Geschäft machen
kann. Das Buch konnte in den USA als Open Access aus dem Internet
heruntergeladen werden >>> mehr als 300.000 Downloads. Trotzdem  
stieg die
Papierausgabe bis auf Platz 13 der NYT-Bestsellerliste.

In einem Interview in der ZEIT vom 13. August 2009 S. 25 erklärt  
Anderson, warum
er diesen Erfolg hat, und warum der "klassische Verleger" demnächst  
pleite sein
dürfte.

Ich widerhole mich: nur wer wie ein Gründer denken kann, wird in  
einer digitalen
Welt Erfolg haben (sagt Anderson).

Bitte seien Sie doch so gut und erläutern den INETBIB-LeserInnen,  
was an den
Aussagen von Anderson Ihrer Meinung nach falsch ist, und warum die  
deutschen
Verlage Open Access so vehement bekämpfen. Die Fakten sprechen doch  
gerade für
neue Geschäftsmodelle. Da ich nur ein kleiner Provinzbibliothekar  
bin, verstehe
ich natürlich vom Verlagsgeschäft nichts. Trotzdem muß ich leider  
bekennen, daß
die Thesen von Anderson eigentlich genau das beinhalten, was ich  
immer schon
vertreten habe, nur nicht so gut formulieren konnte.

Ach ja: die deutsche Ausgabe des Anderson-Buchs kostet 39,90 Euro  
und ist nicht
"free". Das sagt eigentlich alles zu der Frage, wie ein deutscher  
Verlag
eigentlich zu seinem eigenen Produkt steht. Ich gestatte mir die  
Bemerkung
"Hasenfüsse!".

Mit vergnüglichen Grüssen

--
Dr. Harald Müller

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