[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: [InetBib] URN Granular
- Date: Tue, 01 Apr 2008 09:19:41 +0200
- From: Till Kinstler <kinstler@xxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] URN Granular
Bernhard Assmann schrieb:
Diese Bezeichnung ist technikfrei und deswegen stabil (derselbe Umstand
verleiht den PURLs von Herrn Staecker ihre "Stabilität").
URLs sind per Definition nicht technikfrei und stabil. Konkret sind mit
URN und URL bestimmte technische Resolving-Mechanismen verbunden. Und
dieser Mechanismus bei URLs eignet sich nach meinem Eindruck sehr viel
weniger für die "ortsunabhängige" Referenzierung von Ressourcen als eine
URN mit funktionierendem Resolving-Mechanismus.
URLs enthalten halt Host-, Domain- und Pfadnamen, die nicht stabil sind
und schon gar nicht technikfrei. In dem technischen Kontext (Internet),
in dem sie verwendet werden, haben die bestimmte Eigenschaften, die sie
als Identifier ziemlich ungeeignet machen. Natürlich kann man per
Definition behaupten: Mich interessiert nicht, welche Bedeutung diese
Zeichenketten in einem technischen Kontext haben. Dann sind es aber eben
keine URLs mehr, sondern irgendwelche Zeichenketten, die vielleicht so
aussehen (verwirrend, oder? deswegen finde ich, sollten URNs auch nicht
als URLs geschrieben werden). Und für die brauche ich auch wieder einen
geeigneten Auflösungsdienst, der mich zur Ressource bringt (PURL ist ja
genau so etwas, ist aber ja eben schon mehr als URL).
Was ist denn nun an URNs so schlimm? Wenn man ein funktionierendes
System zu ihrer Auflösung hat, funktionieren sie doch gut. Der Aufwand,
URLs stabil zu halten (mit Konstrukten aus Umleitungs- und
Rewriteregeln, die nirgends definiert sind), erscheint mir
vergleichsweise sehr viel höher.
Auch wenn das
Exemplar umsigniert werden würde, wäre die Gültigkeit des "alten Namens" nicht
beeinträchtigt. Denn wenn ein "Name" von der verantwortlichen Institution
herausgegeben wird, dann muss sie für die Stabilität sorgen.
Genau. Bei URNs gibt es Verfahren, um die Stabilität zu gewährleisten,
bei URLs nicht. Da muss sich jede Institution selbst überlegen, wie sie
das mit ihrer konkreten Technik hinbekommen könnte. Wenn sie das
dauerhaft hinbekommt: schön. Aber es kann halt auch sein, dass der
Dauer-Hiwi, der das mal implementiert und gepflegt hat, dann doch
irgendwann mal mit seinem Studium fertig ist...
Mag sein, dass ich Sie missverstehe. Aber nochmal der Hinweis: URLs sind
per Definition und technischer Implementation keine dauerhaften,
eindeutigen Kennzeichner, sondern eben Ortsangaben. Es gibt persistente
Identifier, warum sollte man die also nicht sachgerecht verwenden?
Viele Grüße,
Till Kinstler
--
Till Kinstler
Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (VZG)
Platz der Göttinger Sieben 1, D 37073 Göttingen
kinstler@xxxxxx, +49 (0) 551 39-13431, http://www.gbv.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.