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Re: [InetBib] Wikipedia, Google und die Studierenden 2015+



Tja,  Herr Umstaetter,

hier haben wir unsere "Multiplexität" :


Danach bestehen Daten aus Information, Rauschen und Redundanz.
Dass Information immer nur in einem Kontext (der Terminus Technicus
heißt hier Syntaktik) auftritt, ist richtig. Mit Emotion hat das aber noch
sehr wenig zu tun. Die erfolgt erst auf einer weit höheren Ebene,
in der Interpretation, Semiotik und auf der noch höheren Ebene die
Psychologie
eine wichtige Voraussetzung sind.


Was ach taugt die Hochscholastik für die Dorfkirche?

Natürlich sind meine Definitionen keine "Wissenschaft" sondern
Werkzeuge-für-den-Alltagsgebrauch. Mein Gegenüber sind Schüler & Lehrer und
vor allem das "kontextlose" Bröckchenwissen der Ersteren. Kontext rein
sprachlich, "syntaktisch", zu verstehen, halte ich allerdings für etwas
problematisch. Thomas Mann im Kontext der Weimarer Republik?
Und bei dem, was denn unter "Interpretation" zu verstehen sei, öffnen Sie
geradezu eine Büchse der Pandora. Ich halte diese Ebenentheorien für wenig
alltags-diskurs-tauglich. Vor allem, welche Pädagogik kann ich darauf
aufbauen?
Was die emotionale Bewertung angeht, ist sie kein Gegenstand der
Psychologie, sondern etwas, was das Gehirn ständig macht und auch ein
Großteil seiner Kapazitäten kostet ( in einer Welt des "vermehr dich oder
vergiss es" nur zu verständlich). Bei Störungen dieser emotionalen
Einfärbung können wir nicht rationaler entscheiden, sondern gar nicht mehr.



scheint mir nicht sehr hilfreich zu sein. Denn es ist eine bemerkenswerte
Eigenschaft der Syntax unserer Sprache, und des Zipfschen
"Principle of least effort", dass wir Gegenstände beliebig genau
darstellen
können, um sie dann in wenigen Begriffsbezügen zusammenzufassen.


Würde ich glatt bestreiten. Wer ist "wir"? Welche Konzeptsysteme, welche
Frames haben "wir"?  Was ist "genau":  "isoliert", "kontextlos"?

Was Leben ist, lässt sich beispielsweise leicht definieren.
Es ist durch drei untrennbare Eigenschaften gekennzeichnet,
durch seine Reproduzierbarkeit, seinen Metabolismus und durch seine sog.
Irritabilität, d.h. durch die Fähigkeit sinnvoll auf seine Umwelt zu
reagieren, und dies geschieht aufgrund seines jeweiligen Inneren Modells
von
der Umwelt, an die es durch seine Phylogenese angepasst ist.


Gut, versuchen wir es mit "was ist Bewusstsein?"



P.S.: Das schöne Wort: "Erkläre es mir, und ich werde es vergessen.
Zeige es mir, und ich werde mich erinnern.
Lass es mich selber tun, und ich werde es verstehen."
gilt nur für die Dinge des Lebens, die man tun kann.
Für alle abstrakten Gegenstände unserer Weltbetrachtung versagt es
zwanglsäufig. Auch das sollte man in der Pädagogik nicht vergessen.


Weltbetrachtung ist keine gesellschaftliche Praxis?

Einen schönen Feierabend!

Mit freundlichen Grüßen

Jochen Dudeck
Stadtbücherei Nordenham
An der Gate 11
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