Re: [InetBib] Ich bin ein Informatiker, AMA

[markus schnalke via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>]

[2017-03-07 23:49] markus schnalke via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
> Im Archiv kenne ich einerseits Projekte, die von eigenen
> Informatikern umgesetzt werden und recht erfolgreich laufen, als
> auch Projekte mit externer Beauftragung, die eher schlecht laufen,
> in erster Linie weil man nicht erfolgreich miteinander umzugehen
> weiss. (Und weil man, mangels eigenen Fachwissens, zu oft auf die
> Aussagen der anderen Seite vertrauen muss.) Das ist Tendenzen, die
> ich subjektiv wahrnehme.

Nachtrag:

Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass ich interne Projekte
grundsaetzlich besser oder gar ausschliesslich sinnvoll finden
wuerde. Die haben auch ihre Probleme (z.B. ist man in der
Bibliotheks- und Archiv-IT technologisch und von den
Entwicklungsprozessen meist einige Jahre hinter der freien
Wirtschaft her). Ich glaube, dass beides noetig ist: interne
Projekte und externe Vergaben.

In beiden Faellen wichtig sind aber eigene Informatiker und
informatikaffine Mitarbeiter, weil man sonst blind vertrauen
muss, weil man sich ohne diese Dolmetscher sonst oft nicht
versteht, weil es enorm hilfreich ist, wenn die etwas
einschaetzen koennen. Ich erinnere mich nur zu gut an meine
Elektronikbasteleien, bei denen ich diese Ahnung eben nicht
hatte. Ein Vorwiderstand um eine uebliche LED an 12V
anzuschliessen -- braucht man da 0,01 Ohm, 0,1 Ohm, 1 Ohm, 10
Ohm, 100 Ohm? Oder: Kann man statt einem Kondensator mit 10 nF
auch einen mit 47 nF nehmen, bzw. gibt es Faelle in denen das
moeglich ist und liegt so einer vor? Dieses Gespuer dafuer, ob
etwas angemessen ist und dass einem auffaellt wenn etwas vom
Ueblichen abweicht, das ist unbezahlbar. Ich hab beim
Elektronikbasteln dann immer einen Freund gefragt. Und genau
dafuer braucht man diese Informatiker & Co. in den Bibliotheken
und Archiven: damit sie einem zur Seite stehen koennen.
... nicht so sehr, damit sie selber programmieren.


markus