-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: InetBib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxx] Im Auftrag von h0228kdm via
InetBib
Gesendet: Sonntag, 19. Februar 2017 23:27
An: inetbib@xxxxxxxxxx
Betreff: Re: [InetBib] Petition für den Referentenentwurf zur Änderung des
Urheberrechts
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Kollege Kuhlen, wunderte sich berechtigt, warum hier in Inetbib nicht mehr,
über seine Anregungen diskutiert wird, und auch der Kollege Steinhauer fragt:
“Selbst schreiben sie aber nichts. Warum?” Die Gründe sind aber seit langem
bekannt und wiederholt diskutiert worden, z. B.
2010 (http://inetbib.de/listenarchiv/msg43555.html). Der Hinweis “Don't feed
the troll” hat bei vielen dazu geführt, dass sich in Inetbib niemand gern “als
Idiot” beschimpfen lassen will. Daran konnte auch der Admin wenig ändern.
Trolle sind im gesamten Internet modern geworden, bis hin zu den Troll-
Fabriken, und niemand konnte sie bisher stoppen oder totscchweigen.
Was den Beitrag von U. Jochum betrifft – über den kann man nicht wirklich
fachlich diskutieren, denn die Aussage, “die zukünftige Einfalt
staatsbürokratischer Zwangsveröffentlichungen” ist indiskutabel, weil sie
wirklich zu einfältig ist. Es gibt keine “Zwangsveröffentlichungen”, weil
Wissenschaftler nicht gezwungen werden können, ihr Wissen zu publizieren, dass
sie es trotzdem seit Jahrhunderten tun, liegt am alten publish or perish. Und
ebenso wenig wie es nur eine gedruckte Zeitschrift gibt, gibt es auch nicht nur
eine Open Access-Zeitschrift.
Es ist also unlogisch so zu tun, als wäre man bislang frei gewesen zu
publizieren,
wo und wann man will, und nun nur noch eine Möglichkeit – Open Access – hat.
Ich weiß nicht, was U. Jochum dagegen hat, dass man »Wissen und Information
ohne Behinderung nutzen« kann. Das ist die Voraussetzung einer jeden
Wissenschaft seit Jahrhunderten, und darum gab und gibt es Bibliotheken, und
bei den seit Jahrzehnten überproportional steigenden Zeitschriftenpreisen
(siehe
Jochum »Zeitschriftenkrise«) wurden Open Access zwangsläufig.
“Das »Aktionsbündnis« findet einen erheblichen Teil seiner persönlichen
Unterschriftenleister unter Studenten und Bibliothekaren, also jenen, die
Wissenschaft nicht von der Seite der Schöpfung her betrachten, sondern von der
Seite der Abschöpfung.” schreibt Jochum. Es dürfte aber in der Wissenschaft
kaum jemanden geben, der so stark von der “Abschöpfung” lebt, wie die
Wissenschaftler, die auf der “Seite der Schöpfung” stehen, das weiß auch U.
Jochum. Hier werden also lobbyistische scheingefechte ohne inhaltliche Substanz
geführt.
Es gibt aber im Zusammenhang mit dem Referentenentwurf noch einen Aspekt,
den ich hier noch erwähnen möchte. Man sollte ihn durch eine Diskussion nicht
in Teilen zerreden. Wenn es also keine wesentlichen Einwände gibt, ist eine
schweigende Zustimmung von Vorteil. Ob man dann die Petition durch eine
Unterschrift unterstützt ist wieder eine andere Frage.
MfG
Walther Umstätter
Am 2017-02-19 18:07, schrieb Oliver Hinte via InetBib:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bisher haben wir knapp 100 Unterschriften gesammelt.
Allerdings hat Uwe Jochum jetzt noch eins drauf gesetzt.
https://uwejochum.github.io/5artikel/2017/02/19/trump-buerokratischer-
komplex/
Ich hoffe, dieser Beitrag motiviert Sie, sich mit der Thematik weiter
aus einander zu setzen und unsere Petition vielleicht zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Hinte
Am 18.02.2017 um 22:33 schrieb Oliver Hinte <ohinte@xxxxxxxxxxxx>:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Eric Steinhauer und Rainer Kuhlen haben Recht:
Auf der inetbib finden zu wenig Diskussionen und zu viele
Stellenanzeigen statt.
http://kapselschriften.blogspot.de/2017/02/zwei-jahre-ohne-inetbib.ht
ml?spref=tw
Aber ich lasse mich (noch) nicht entmutigen und bitte Sie die
nachfolgende Petition zu unterzeichnen:
https://www.change.org/p/bundesregierung-unterst%C3%BCtzung-des-refer
entenentwurfs-zur-reform-des-urhberrechts
Das Ziel ist, eine Unterschrift mehr als www.publikationsfreiheit.de
zu erreichen. Und die haben schon über 3.000 Unterschriften!
Denken Sie daran, dass bis zum 24. Februar noch eine Stellungnahme
zum Referentenentwurf abgegeben werden kann!
Die ersten sind schon unter
http://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzgebungsverfahren/DE/UrhWissG.html
veröffentlicht! Und hier ist copy & paste sogar ausdrücklich
gestattet!
Überzeugen Sie Ihre Institutionen und sich selbst! So eine Chance wie
mit diesem Referentenentwurf erhalten wir so schnell nicht mehr!
Und wenn es nur ein paar von Ihnen überzeugt, war es diese Mail schon
wert!
Herzliche Grüße & please tell your colleagues!
Ihr
Oliver Hinte