Liebe Kolleginnen und Kollegen,der Kollege Kuhlen, wunderte sich berechtigt, warum hier in Inetbib nicht mehr, über seine Anregungen diskutiert wird, und auch der Kollege Steinhauer fragt: “Selbst schreiben sie aber nichts. Warum?” Die Gründe sind aber seit langem bekannt und wiederholt diskutiert worden, z. B. 2010 (http://inetbib.de/listenarchiv/msg43555.html). Der Hinweis “Don't feed the troll” hat bei vielen dazu geführt, dass sich in Inetbib niemand gern “als Idiot” beschimpfen lassen will. Daran konnte auch der Admin wenig ändern. Trolle sind im gesamten Internet modern geworden, bis hin zu den Troll-Fabriken, und niemand konnte sie bisher stoppen oder totscchweigen.
Was den Beitrag von U. Jochum betrifft – über den kann man nicht wirklich fachlich diskutieren, denn die Aussage, “die zukünftige Einfalt staatsbürokratischer Zwangsveröffentlichungen” ist indiskutabel, weil sie wirklich zu einfältig ist. Es gibt keine “Zwangsveröffentlichungen”, weil Wissenschaftler nicht gezwungen werden können, ihr Wissen zu publizieren, dass sie es trotzdem seit Jahrhunderten tun, liegt am alten publish or perish. Und ebenso wenig wie es nur eine gedruckte Zeitschrift gibt, gibt es auch nicht nur eine Open Access-Zeitschrift. Es ist also unlogisch so zu tun, als wäre man bislang frei gewesen zu publizieren, wo und wann man will, und nun nur noch eine Möglichkeit – Open Access – hat.
Ich weiß nicht, was U. Jochum dagegen hat, dass man »Wissen und Information ohne Behinderung nutzen« kann. Das ist die Voraussetzung einer jeden Wissenschaft seit Jahrhunderten, und darum gab und gibt es Bibliotheken, und bei den seit Jahrzehnten überproportional steigenden Zeitschriftenpreisen (siehe Jochum »Zeitschriftenkrise«) wurden Open Access zwangsläufig.
“Das »Aktionsbündnis« findet einen erheblichen Teil seiner persönlichen Unterschriftenleister unter Studenten und Bibliothekaren, also jenen, die Wissenschaft nicht von der Seite der Schöpfung her betrachten, sondern von der Seite der Abschöpfung.” schreibt Jochum. Es dürfte aber in der Wissenschaft kaum jemanden geben, der so stark von der “Abschöpfung” lebt, wie die Wissenschaftler, die auf der “Seite der Schöpfung” stehen, das weiß auch U. Jochum. Hier werden also lobbyistische scheingefechte ohne inhaltliche Substanz geführt.
Es gibt aber im Zusammenhang mit dem Referentenentwurf noch einen Aspekt, den ich hier noch erwähnen möchte. Man sollte ihn durch eine Diskussion nicht in Teilen zerreden. Wenn es also keine wesentlichen Einwände gibt, ist eine schweigende Zustimmung von Vorteil. Ob man dann die Petition durch eine Unterschrift unterstützt ist wieder eine andere Frage.
MfG Walther Umstätter Am 2017-02-19 18:07, schrieb Oliver Hinte via InetBib:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, bisher haben wir knapp 100 Unterschriften gesammelt. Allerdings hat Uwe Jochum jetzt noch eins drauf gesetzt. https://uwejochum.github.io/5artikel/2017/02/19/trump-buerokratischer-komplex/ Ich hoffe, dieser Beitrag motiviert Sie, sich mit der Thematik weiter aus einander zu setzen und unsere Petition vielleicht zu unterstützen. Mit freundlichen Grüßen Oliver HinteAm 18.02.2017 um 22:33 schrieb Oliver Hinte <ohinte@xxxxxxxxxxxx>: Liebe Kolleginnen und Kollegen, Eric Steinhauer und Rainer Kuhlen haben Recht:Auf der inetbib finden zu wenig Diskussionen und zu viele Stellenanzeigen statt.http://kapselschriften.blogspot.de/2017/02/zwei-jahre-ohne-inetbib.html?spref=twAber ich lasse mich (noch) nicht entmutigen und bitte Sie die nachfolgende Petition zu unterzeichnen:https://www.change.org/p/bundesregierung-unterst%C3%BCtzung-des-referentenentwurfs-zur-reform-des-urhberrechtsDas Ziel ist, eine Unterschrift mehr als www.publikationsfreiheit.de zu erreichen. Und die haben schon über 3.000 Unterschriften! Denken Sie daran, dass bis zum 24. Februar noch eine Stellungnahme zum Referentenentwurf abgegeben werden kann!Die ersten sind schon unter http://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzgebungsverfahren/DE/UrhWissG.html veröffentlicht! Und hier ist copy & paste sogar ausdrücklich gestattet! Überzeugen Sie Ihre Institutionen und sich selbst! So eine Chance wie mit diesem Referentenentwurf erhalten wir so schnell nicht mehr!Und wenn es nur ein paar von Ihnen überzeugt, war es diese Mail schon wert!Herzliche Grüße & please tell your colleagues! Ihr Oliver Hinte