Wie Silke Ecks natürlich richtig verstanden hat, geht es mir natürlich nicht darum Gewinne zu machen. Inzwischen habe ich sogar 4% minus gemacht. Aber selbst wenn langfristig etwas rausschaut, dürften die Gewinne kaum die Kosten decken die mich mein privates "Transparenz-Projekt" (bit.ly/1ysDEtQ ) in der Schweiz kostet. Alleine für die Bearbeitung meiner Anfrage, wieviel die Zürcher Fachhochschule für Elsevier, Springer und Wiley bezahlt, möchte man mir ja Kosten von 300-500 CHF berechnen: https://wisspub.files.wordpress.com/2014/10/gesuch-akteneinsicht-fh-zhaw-antwort.pdf Wenn ich zudem bei den zurzeit laufenden Rekurse gegen die Ablehnung meiner Akteneinsichtsgesuche verliere, drohen mir weitere Verfahrenskosten von mehreren hundert Franken.
Ich glaube bei Open Access sind wir inzwischen an einem Punkt angelangt, wo sich die Bibliotheksleitungen entscheiden sollten. Wollen sie wirklich Open Access, dann sollten sie koordiniert aufhören Geld für Closed Access auszugeben und stattdessen das Geld für Open Access zu Verfügung stellen. Wie ich am Beispiel Schweiz aufzeigt habe, wird Closed Access über das Bibliotheksbudget stets gefördert und Open Access systematisch diskriminiert: http://wisspub.net/2014/06/05/elsevier-springer-und-thieme-verklagen-eth-bibliothek-und-bekommen-recht/ - Auf diese Doppelmoral von Bibliotheken möchte ich aufmerksam machen! In Deutschland mag dies vielleicht ein bisschen anders sein, als das hier die DFG versucht mit Publikationsfonds die Sache zu lenken. Trotzdem kommt auch da die Frage, wie lange soll die DFG für Open Access zusätzlich zahlen, während die Universitätsbibliotheken weiterhin hemmungslos Closed Access finanzieren?
freundliche Grüsse Christian Gutknecht Am 24.10.14 22:03, schrieb Silke Ecks:
Anscheinend hat hier noch nie jemand was von "kritischen Aktionären" gehört? Eigentlich ist das ganz einfach: Um an einer Aktionärsversammlung teilnehmen zu können und die damit verbundenen Infos zu bekommen, vielleicht auch sprechen zu dürfen, muss man zumindest EINE Aktie des resp. Ladens besitzen. Unangenehm, bedauerlich, evtl. verwerflich oder auch wünschbar anders zu regeln, aber innerhalb der system-immamenten Logik durchaus kohärent. Wohl kaum aber schwer zu begreifen oder eine Mitschuld erzeugend... Es glaubt doch wohl wenigstens nirgendwer ernsthaft, dass dies zu ernsthaften Zugewinnen führt, oder? STÖHN- Silke Ecks ------- Am 24. Oktober 2014 21:33 schrieb Rainer Kuhlen <rainer.kuhlen@xxxxxxxxxxxxxxx>:gut, gut - aber doch schwierig nachvollziehbar zu machen, wieso man an dem, was man an sich ablehnt, verdienen will (Gewinnler, vielleicht Gewinnerli in der Schweiz) und dann damit auch noch öffentlich prahlt, parallel zu dem Prahlen mit dem Einsatz für Open Access. Aber auch das bringt das Internet so mit sich, dass jeder seine eigene und doppelte Moral entwickelt. RK Am 24.10.2014 20:15, schrieb christian.gutknecht@xxxxxxxxxx:Herr Kuhlen, Sagen wir es mal so, meine Motivation Elsevier Aktien zu besitzen kommt daher, dass ich zusehen muss, wie trotz allen Anstrengungen die ich persönlich für Open Access eingesetzt habe und noch einsetze, die Verantwortlichen nicht davon abzubringen sind, dieser Firma immer mehr Geld nachzuwerfen. In der Schweiz beispielsweise hat das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken gerade einen Antrag zu einem nationalen Förderprogramm (http://www.crus.ch/information-programme/projekte-programme/isci.html?L=2) eingegeben, wonach Nationallizenzen nach Vorbild Deutschland, womöglich auch bei Elsevier zu kaufen sind. Für den Topf E-Publishing stehen 22 Mio CHF zu Verfügung. Das heisst, wenn ich schon hinnehmen muss, wie meine Steuergelder für unsinnig Nationallizenzen verschwendet werden, dann möchte ich persönlich wieder etwas aufs private Konto bekommen ;-) .. und ja vielleicht ging es mir auch darum mal wieder zu erinnern, dass Elsevier eine rein kommerziell orientierte Firma ist und sehr weit vom Service an der Wissenschaft abgekommen ist. Das geht mir teilweise im Gespräch mit den Bibliotheksleuten etwas verloren, die wie es mir scheint häufig einem Stockholm-Syndrom erlegen sind. freundliche Grüsse Christian Gutknecht-- Prof. Dr. Rainer Kuhlen Department of Computer and Information Science University of Konstanz, Germany Website: www.kuhlen.name Email: rainer.kuhlen@xxxxxxxxxxxxxxx Skype: rainer.kuhlen Blog: www.netethics.net Facebook: http://www.facebook.com/rainer.kuhlen Twitter: @rkinf ORCID author identity: 0000-0002-4497-6422 -- http://www.inetbib.de
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