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Re: [InetBib] Studie "Wissen wir tatsächlich mehr? - Aussagewert - Artikel BuB



Am 2013-04-25 22:40, schrieb Thomas Krichel:
Walther Umstätter schreibt

so dass klar absehbar ist, wann die Mehrheit der
Wissenschaftsgesellschaft aus Wissenschaftlern bestehen wird.

So weit wird es nicht kommen.  Die verdienen dann nämlich nichts
mehr.

Schon heute verdient ein Installateur besser als ein Wissenschaftler.

Cheers,

Thomas Krichel                    http://openlib.org/home/krichel
http://authorprofile.org/pkr1
skype: thomaskrichel
Ja, das ist ein deutliches Zeichen, wie weit wir auf diesem Weg schon fortgeschritten sind. Wenn die Wissenschaftler die Mehrheit in der Gesellschaft bilden, können sie schwerlich überdurchschnittlich verdienen. Sie selbst bestimmen dann den "Mittelwert" in einem Power Law. Außerdem beobachten wir doch schon längst bei den befristeten halbtagsbeschäftigen und
Honorarprofessoren, dass die mehr für die Ehre, als für Geld arbeiten.
Nur die Nostalgiker schwärmen noch von der geistigen Elite der Little Science,
die aber in der Big Science anteilmäßig an Bedeutung verliert.
Als de Solla Price (1963) und andere befürchteten, dass die Big Science unbezahlbar teuer wird, konnten sie den Spareffekt der Digitalen Bibliothek und des Internets noch nicht vorhersehen. Nun geht es darum die Ausbildung mit MOOC und ähnlichem bezahlbar zu machen, wobei berechtigt befürchtet wird, dass etliche Universitäten alten Zuschnitts damit untergehen werden. Es ist auch nicht einzusehen, warum Kinder das Lesen und Schreiben nicht spielerisch auf den modernen
Schiefertafeln (Slates) mit weit weniger Personalkosten erlernen sollen.
Die könnten ihnen mit unendlicher Geduld zeigen wie man "Hase" schreibt, wie man es liest,
ausspricht und was dasWort bedeutet.
Nach dem Motto: Teach Them to Read, and Let ‘Em Rip!

Der Sozialdarwinismus mit der Auslese der Besten (Intelligentesten) war die größte Dummheit der letzten hundertfünfzig Jahre, insbesondere bei den Kommunisten und Nationalsozialisten. An seine Stelle muss nun endlich die individuelle Förderung aller Begabungen bei den Kindern treten, und nicht die sog. Begabtenförderung mit ihrem unsinnigen Elitedenken. Die wirklich geistige Elite ist sich seit Jahrtausenden bewusst darüber, wie wenig sie weiß. Das ist das typische Wissensparadox, des "Ich weiß dass ich nichts weiß." So tragen viele sog. Eliten ihre Ahnungslosigkeit zu Markte.

"Jeder Mensch hat förderungswürdige Begabungen, man muss ihm nur die Möglichkeit geben sie zu finden. Hier sind es oft gerade die Bibliotheken, die mit ihrem breiten Spektrum an Interessengebieten jungen Menschen die Chance geben können, Autoren und Themen zu entdecken, die mit ihren eigenen Interessen und Begabungen am stärksten korrespondieren." (Zwischen Informationsflut und Wissenswachstum S. 58; 2009)

MfG
Walther Umstätter

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