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Re: [InetBib] Gleichberechtigung
- Date: Wed, 6 Feb 2013 20:25:08 +0100 (CET)
- From: "Haase Jana" <haase.jana@xxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Gleichberechtigung
Lieber Herr Dr. Diekmann,
mehrere Stellen, auf die ich mich beworben habe, wurden mit einem der 2 Männer
besetzt, die sich unter den Bewerbungen befanden.
Die Herren waren nicht alleinerziehend mit zwei Kindern und aus dem Osten wie
ich.
Wahrscheinlich hätte ich klagen sollen, denn dafür gibt es ja die besagte
Formulierung in den Ausschreibungen des öffentlichen Dienstes. Hab ich aber
nicht, weil ich dringend eine Arbeit brauchte.
Ich hab dann eine Weile in Firmen gearbeitet, die nicht ausschreiben, sondern
fix einstellen, wenn Leute gebraucht werden. Aber auch da lag meine
Initiativbewerbung auf dem Stapel der Aussortierten - alleinerziehende Mütter
mit Kindern und geschiedene Männer (!) - hab ich später erfahren. Ich hatte nur
das Glück, dass plötzlich seeehr schnell jemand gebraucht wurde und bei allen
anderen niemand ans Telefon ging, weshalb aus größter Not eine der
Aussortierten angerufen wurde, die auch noch sofort zur Stelle war und den Test
bestand.
Die Gleichberechtigungsformel ist eine Formel. Stellen werden mit den Leuten
besetzt, die darauf gewollt werden. Es kommt darauf eigentlich an, dass bei
diesem "Wollen" niemand durch Vorurteile ausgeschlossen ist.
Übrigens hab ich in einem alten Knigge-Benimm-Buch aus voremanzipatorischen
Zeiten mal gelesen, dass bei Ansprachen an gemischtgeschlechtliche Gruppen der
Redner zuerst die Damen und dann die Herren und die Rednerin zuerst die Herren
und dann die Damen nennt. Diese Sitte finde ich sehr erhaltenswert.
Viele Grüße
--
Jana HaaseAm Friedrichshain 19 c10407 BerlinTel. 030 441 50 84
----- ursprüngliche Nachricht ---------
Subject: [InetBib] Gleichberechtigung
Date: Mi 06 Feb 2013 11:14:59 CET
From: Heiko Diekmann<heiko_diekmann_schwabing@xxxxxxxx>
To: Internet in Bibliotheken<inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sehr geehrte Frau Haase!
Niemand will die Errungenschaften der letzten 200 Jahre in Frage stellen. Es
ist nur auffallend, dass bei Bewerbungen im Informationsbereich auffallend
mehr (23) Frauen als (2) Männer bevorzugt werden und die Ausschreibungen
deutlich frauenbezogen sind. Vielleicht hätte man das männlichen Interessenten
beim jeweiligen Bewerbunsgespräch klarmachen sollen. Dann hätten sie einen
Beruf wählen können, wo sie bessere Chancen haben, weil der Arbeitgeber nicht
von Anfang die Vorstellung im Hinterkopf hat, eine Frau nehmen zu müssen.
Grüße Dr. Diekmann
--
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---- ursprüngliche Nachricht Ende ----
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