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Re: [InetBib] Positive Diskriminierung
- Date: Wed, 06 Feb 2013 20:11:24 +0100
- From: Rohde Bernd Martin <b.m.rohde@xxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Positive Diskriminierung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sebastian Pampuch schrieb:
Was dagegen spätestens seit dem NSU einen "Aufschrei" hervorrufen
sollte, ist das regelmäßige Fehlen eines Satzes in diesen
Stellenanzeigen, der einen sogenannten "Migrationshintergrund" in
ähnlich expliziter Weise positiv benennen würde wie ein weibliches
Geschlecht oder eine Schwerbehinderung.
Hmm, jene Schwaben in Berlin, die statt Schrippen Wecken sagen? Ist doch
auch ein Migrationshintergrund! Oder gilt das wirklich nur für Personen
von ausserhalb oder am Rande des europäischen/"westlichen" Kulturraums?
Muss die öffentliche Hand als Arbeitgeber also eine positive
Diskriminierung einführen für eine hohe Anzahl von Personen, die zur
potentiellen Zielgruppe von Anschlägen einiger weniger Extremisten mit
irrem Weltbild (NSU) gehören?
Dem deutschen Bibliothekswesen stünde hier - schon allein angesichts
der wachsenden Zahl muslimischer Nutzerinnen und Nutzer -
ein stärkeres Engagement gut zu Gesicht.
Aber doch nicht mit irgendwelchen arbeitsrechtlichen Regelungen! Die
Verbände/Vereine und Ausbildungsstätten müssen primär entsprechende
Personen erreichen und dazu bewegen, fachspezifische Ausbildungen zu
ergreifen. Das wäre ein stärkeres Engagement, das ich unterschreiben
würde. Wenn sich jedoch keine oder nur sehr wenige Personen
entsprechender Herkunft dazu finden, dann stehen natürlich auch keine
oder kaum welche für den Arbeitsmarkt zur Verfügung. Man muss ja aber
auch nicht alles erzwingen...
In den USA wird spätestens seit Obama der gemessen an ihrem
Bevölkerungsanteil weit überproportionale Anteil weißer
Bibliothekare und Bibliothekarinnen zunehmend kritischer diskutiert.
Vielleicht bin ich ja katholisch-konservativ genug, um als schwarz
durchzugehen. ;-)
Freundliche Grüsse
Bernd Martin Rohde
--
Bernd Martin Rohde
Dipl.-Bibl. (FH), UP in Rare Book Librarianship (Univ. Basel)
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