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Re: [InetBib] Der neue Bibliotheksdienst - Hausblatt von De Gruyter?



Lieber Herr Kuhlen,
Am 03.02.2013 18:35, schrieb Friedrich Kuhnen:
Liebe Liste,

nachdem hier am 14. Juni des letzten Jahres angekündigt worden ist, dass der 
"Bibliotheksdienst" ab 2013 bei De Gruyter erscheint, haben jetzt wahrscheinlich 
viele von uns das erste Heft in neuer Aufmachung auf dem Tisch. Ja, ich lese noch die 
Papierausgabe.

Beim Durchsehen fällt mir auf, dass der Verlag de Gruyter ein wenig mehr als 
üblich die Aufmachung und besonders den Inhalt zu bestimmen scheint.

In der Kopfzeile erscheint durchgehend-aufdringlich der Schriftzug "DE 
GRUYTER", statt des Titels der Zeitschrift, oder gar des Verfassers des jeweiligen 
Artikels.

Enthalten ist ein Artikel zum Thema "Integriertes Publizieren", von Dr. Sven Fund, 
Geschäftsführer von, nun ja, de Gruyter, enthaltend ein Kapitel "Die Entwicklung der 
Digitalstrategie von De Gruyter: Werkstattbericht".

Enthalten ist auch ein Artikel zum Thema "Wie schreibt man Digital Humanities richtig?" von Dr. Thomas Stäcker, mit einem Abschnitt zu 
"Open Access - Open Source". Darin wird nach kritischen Anmerkungen zur Preisgestaltung des De-Gruyter-Verlags positiv vermerkt, dass 
"das Bundle-Angebot von De Gryuter [sic] eines der kostengünstigsten am Markt ist." Und später heißt es dann: "Nur 
wenige Verlage, wie z. B. De Gryuter [sic], gestatten im direkten Verhandlungswege die Archivierung und Indexierung, leider jedoch nicht für 
alle Medientypen." Kann es sein, dass die Passagen mit der fehlerhaften Namensnennung in Eile hinzugefügt wurden?
Ich kann Ihnen versichern, dass ich das ohne Hintergedanken geschrieben habe und dass es nach meiner Kenntnis zum damaligen Zeitpunkt einfach der Fall war. Der Fehler ist daher vollständig mir anzulasten und offenbar auch vom Verlag nicht bemerkt worden ;-) Nebenbei, weil das hier interessiert: ich habe Wert darauf gelegt, dass mein Beitrag OA ist (CC BY-SA) , und zwar ab sofort. Dem hat de Gruyter zugestimmt. Ich bringe ihn auch in Kürze selbst noch einmal online, möchte das aber nicht als PDF, sondern im Geiste meines Beitrags in XML/TEI tun.

Konsequenter Weise ist die Liste der kommerziellen Inserenten recht kurz: Auf der 
hinteren Umschlagsseite findet sich ein Hinweis auf die "DE GRUYTER e-dition". 
Anders gesagt: Hundert Prozent in eigener Sache.

Ist es das, was man gewöhnlich unter einer "Zusammenarbeit" versteht, "um eine bessere Perspektive am Markt der 
Fachzeitschriften zu ermöglichen", wie es im Vorwort von Herrn Prof. Dr. Michael Dürr heißt? "Wir ... freuen 
uns über die professionelle Begleitung unserer Herausgeberarbeit durch einen renommierten Verlag."

Und: werden wir damit zu rechnen haben, dass im RDA Toolkit, dessen deutschsprachige 
Version ja bald bei de Gruyter erscheinen wird, demnächst Regelwerksbeispiele zu 
Publikationen aus dem Hause de Gruyter bevorzugt verwendet werden? Oder damit, dass 
Verlagsanzeigen scheinbar sporadisch in noch freien Bereichen der Toolkit-Oberfläche 
auftauchen?
In dem Zusammenhang eine andere nachdenkliche Frage: Werden wir Bibliothekare nun mit RDA zum ersten Mal in Deutschland gewissermassen unserer eigenes Regelwerk lizenzieren müssen? Es wäre zu begrüßen, wenn man die Arbeit , die man selbst geleistet hat (z.B. die Übersetzung der DDB, s. http://www.dnb.de/DE/Standardisierung/International/rdaDeutsch.html) einfach online lässt, statt, wie angekündigt, wieder mit einem Deckel zu verschließen.

Viele Grüße,
Ihr
Th. Stäcker


Nachdenkliche Grüße

Friedrich Kuhnen

Friedrich Kuhnen
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
Katalogmanagement
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Stellv. Direktor
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
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