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[InetBib] Der neue Bibliotheksdienst - Hausblatt von De Gruyter?



Liebe Liste,

nachdem hier am 14. Juni des letzten Jahres angekündigt worden ist, dass der 
"Bibliotheksdienst" ab 2013 bei De Gruyter erscheint, haben jetzt 
wahrscheinlich viele von uns das erste Heft in neuer Aufmachung auf dem Tisch. 
Ja, ich lese noch die Papierausgabe.

Beim Durchsehen fällt mir auf, dass der Verlag de Gruyter ein wenig mehr als 
üblich die Aufmachung und besonders den Inhalt zu bestimmen scheint.

In der Kopfzeile erscheint durchgehend-aufdringlich der Schriftzug "DE 
GRUYTER", statt des Titels der Zeitschrift, oder gar des Verfassers des 
jeweiligen Artikels.

Enthalten ist ein Artikel zum Thema "Integriertes Publizieren", von Dr. Sven 
Fund, Geschäftsführer von, nun ja, de Gruyter, enthaltend ein Kapitel "Die 
Entwicklung der Digitalstrategie von De Gruyter: Werkstattbericht".

Enthalten ist auch ein Artikel zum Thema "Wie schreibt man Digital Humanities 
richtig?" von Dr. Thomas Stäcker, mit einem Abschnitt zu "Open Access - Open 
Source". Darin wird nach kritischen Anmerkungen zur Preisgestaltung des 
De-Gruyter-Verlags positiv vermerkt, dass "das Bundle-Angebot von De Gryuter 
[sic] eines der kostengünstigsten am Markt ist." Und später heißt es dann: "Nur 
wenige Verlage, wie z. B. De Gryuter [sic], gestatten im direkten 
Verhandlungswege die Archivierung und Indexierung, leider jedoch nicht für alle 
Medientypen." Kann es sein, dass die Passagen mit der fehlerhaften 
Namensnennung in Eile hinzugefügt wurden? 

Konsequenter Weise ist die Liste der kommerziellen Inserenten recht kurz: Auf 
der hinteren Umschlagsseite findet sich ein Hinweis auf die "DE GRUYTER 
e-dition". Anders gesagt: Hundert Prozent in eigener Sache.

Ist es das, was man gewöhnlich unter einer "Zusammenarbeit" versteht, "um eine 
bessere Perspektive am Markt der Fachzeitschriften zu ermöglichen", wie es im 
Vorwort von Herrn Prof. Dr. Michael Dürr heißt? "Wir ... freuen uns über die 
professionelle Begleitung unserer Herausgeberarbeit durch einen renommierten 
Verlag."

Und: werden wir damit zu rechnen haben, dass im RDA Toolkit, dessen 
deutschsprachige Version ja bald bei de Gruyter erscheinen wird, demnächst 
Regelwerksbeispiele zu Publikationen aus dem Hause de Gruyter bevorzugt 
verwendet werden? Oder damit, dass Verlagsanzeigen scheinbar sporadisch in noch 
freien Bereichen der Toolkit-Oberfläche auftauchen?

Nachdenkliche Grüße

Friedrich Kuhnen

Friedrich Kuhnen
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
Katalogmanagement
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