Liebe Frau Wiesenmüller, auch ich verabschiede mich aus inhaltlicher Diskussion in der inetbib, allerdings nicht aus dem Grund, dass mich die Beiträge Anderer ärgern, sobald ich mich überlastet fühle und ein Anderer vielleicht zu viel gesagt hat, sondern mich genau eine solche Haltung stört. Natürlich ändern sich die Kommunikationsformen, früher war diese Liste hier die Austauschplattform, heute sind es Blogs, Twitter etc., und man merkt einfach, dass es "nicht mehr passt". Herr Prof. Umstätter ist kein Heiliger, dessen Werke man nicht kritisieren darf, aber so eine blaffige Antwort braucht auch niemand. Wer das Diskutieren anfängt muss schon bis zum Schluss aushalten. Für meine eigene Haltung ist nun der Tag gekommen, nur noch die leider in der Breite nur hier veröffentlichten Mitteilungen über Kongresse etc. mitzubekommen. Drum kann ich mich nicht unsubcriben. Gruß ________________________________________ Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx]" im Auftrag von "Heidrun Wiesenmüller [wiesenmueller@xxxxxxxxxxxxxxxx] Gesendet: Freitag, 31. August 2012 22:27 An: Internet in Bibliotheken Betreff: Re: [InetBib] Bedeutung von XML (war bibliojobs ... VAB) Lieber Herr Umstätter, nur kurz die Info, dass ich mich jetzt aus dieser Diskussion (wenn man es so nennen kann) verabschiede. Sie scheint mir einfach nicht mehr zielführend zu sein. Da wende ich mich lieber wieder anderen Dingen zu. U.a. schreibe ich an einem Lehrbuch ;-) Viele Grüße Heidrun Wiesenmüller Am 31.08.2012 20:17, schrieb h0228kdm:
Liebe Frau Kollegin Payer, das hat mir mal durchaus Kopfzerbrechen bereitet, und zwar bei einem noch viel älteren Vokabular, der DDC. Wie konnte man diese völlig veraltete Klassifikation nach hundert Jahren mit neuem Leben beatmen. Es war also umgekehrt. Als man SGML bzw XML hatte, kam einigen Bibliothekaren in den USA die Idee alt bewährtes (dazu gehörte für die USA auch das MARC-Format mit LC bzw. NLM-Thesauri.) auf dieser neuen semiotischen Ebene zum Einsatz zu bringen. Damals hatte die NLM schon Erfahrungen mit dem Metathesaurus UMLS (Unified Medical Language System). Dass auch MARC (ebenso wie MAB) längst veraltet waren, war bekannt, (sie stammten noch aus der Zeit der Magnetbänder, als man bei jedem Dokument dazu schreiben musste, wie lang es ist. Das wussten später die Betriebssysteme der Festplatten viel genauer. Nur OCLC zögerte zunächst mit der Modernisierung, weil Millionen Records hätten umgeschrieben werden müssen. Als dann die semantische Ebenen entdeckt wurde, gab es genug Grund zum Wechsel und die Rechner waren leistungsstark genug. MfG Walther Umstätter Am 31.08.2012 16:13, schrieb Margarete Payer:Liebe Frau Wiesenmüller, lieber Herr Umstätter, damit Sie sehen, dass Ihre Diskussion verfolgt wird, eine kleine Anmerkung zu FRBR: von der Entstehungszeit her ist es unwahrscheinlich, dass FRBR auf einer XML-Entwicklung aufbaut: XML 1.0 wurde offiziell am 10.2.1998 veröffentlicht (eine Angabe zur Verwendung von SGML habe ich in der FRBR nicht gefunden.) FRBR lag schon 1996 der bibliothekarischen Öffentlichkeit zur Begutachtung vor. Das ER-Modell wurde 1976 von Chen vorgeschlagen und war zumindest zu Beginn der 90er Jahre als computerunabhängiges Datenmodell bekannt (habe in der Duden Informatik von 1993 nachgesehen). Schöne Grüße Margarete PayerGänzlich neu wäre mir, dass - was Sie als "Tatsache" bezeichnen -"FRBR, DDC etc. auf dieser XML Entwicklung aufbauen". FRBR ist ein Entity-relationship model. Die ERM-Methodik (Definition vonEntitäten mit bestimmten Merkmalen, sowie den Beziehungen zwischen den Entitäten) stammt aus dem Design relationaler Datenbanken und wurde,soweit ichweiß, in den 1970-er Jahren entwickelt. "XML" kommt im ganzenFRBR-Bericht nirgends vor.Außerdem wurde vor einigen Jahren eine objektorientierte Variante von FRBR als formale Ontologie entwickelt (FBRRoo): http://www.cidoc-crm.org/frbr_drafts.html Auch dieses bewegt sich auf einer ganz anderen Ebene als der reinsyntaktischen, und XML wird nicht erwähnt.Darum weise ich ja auf den Zusammenhang hin, weil es nicht überallexplizit deutlich gemacht wird.Aber was für ein Zusammenhang soll das denn nun sein? Gewiss gibt es seit einigen Jahren auch für FRBR eine Umsetzung inRDF/XML:http://metadataregistry.org/schema/show/id/5.html (vgl. dazu auch http://www.ifla.org/files/cataloguing/frbrrg/namespace-report.pdf)Ergibt sich daraus, dass FRBR auf XML aufbaut???Auch gehen natürlich viele FRBRisierungs-Projekte mit Daten inXML-Syntax um. Z.B. wurden in einem Projekt der Indiana University XMLSchema Definitions für FRBR entwickelt; man kann dort auch FRBRisierte Daten in XML herunterladen: http://www.dlib.indiana.edu/projects/vfrbr/ Aber auch hier ist doch nicht XML der Bedeutungsträger, sondern das auf FRBR beruhende Datenmodell. Auch in der umfangreichen Literatur zu FRBR (von der ich gewiss nichtalles, aber doch recht viel gelesen habe) bin ich nach meinerErinnerung nie auf die Aussage gestoßen, dass FRBR auf XML aufbauen würde.Vielleicht könnten Sie meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen und mireinen einschlägigen Beleg aus der Literatur liefern? --------------------- Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A. Hochschule der Medien
-- --------------------- Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A. Hochschule der Medien Fakultät Information und Kommunikation Wolframstr. 32, 70191 Stuttgart Tel. dienstl.: 0711/25706-188 Tel. Home Office: 0711/36565868 Fax. 0711/25706-300 www.hdm-stuttgart.de/bi -- http://www.inetbib.de -- http://www.inetbib.de