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Re: [InetBib] Neue Suchmaschine des Österr. Bibliothekenverbundes - Besuch BM Dr. Karl





Am 09.03.11 22:27, schrieb Till Kinstler:

Die Anlehnung an die
Suchmaschinensyntax von Google sollte man aufgeben.

Können Sie, außer mit persönlichen Vorlieben, begründen warum?
Es ist nunmal so, dass Nutzer erwarten, dass Suchangebote von
Bibliotheken ähnlich funktionieren, wie das, was sie von Suchangeboten
aus dem Web kennen. 

Ich stelle in meinem Umfeld fest, daß Benutzer sehr gerne und auch sehr
schnell umlernen, wenn sie über die Nachteile von Google und von anderen
kommerziellen Diensten intensiv aufgeklärt werden. Die meisten wissen ja
gar nicht, daß sich Suchergebnisse abhängig von der Eingabesyntax ändern
können. Als ich das z.B. einer neunten Schulklasse vor ein paar Wochen
vorgeführt habe, wurde trotz Demo behauptet, das sei doch alles "so gut
wie" dasselbe...

Ich bin es zwar gewöhnt, in OPACs nach "Nachname, Vorname" zu suchen.
Aber wenn ich bei dieser Suchmaschine einen Namen auch erst in
Anführungszeichen setzen muß, damit die Abfrage brauchbare Treffer
liefert, ist das nach meiner Erfahrung kein Erleichterung für die
meisten Benutzer. Viele kennen das Feature zum Suchen nach Strings gar
nicht, ich muß es immer wieder vorführen und erklären.

Aber auch abgesehen davon, habe ich selten eine so unscharfe Suche
erlebt wie diese hier. Ich hatte nach meiner eigenen Diss gesucht, die
es in österreichischen Bibliotheken nur selten gibt, und dabei lauter
völlig abwegige Treffer erhalten. Das sollte nicht vorkommen. Ich suche
meist mit Hebis, SWB und D-NB.

Sie haben das ja sogar alleine herausgefunden... Wo ist also das Problem?

Die Vielfalt ist das Problem für die Benutzer. Wenn ich davon ausgehen
könnte, daß alle OPACs an jetzt so funktionieren wie dieser hier, könnte
man sich darauf einstellen. Aber bis dahin ist es äußerst hinderlich,
wenn nur einer aus der Reihe tanzt. Dadurch wird alles noch
komplizierter, weil es eine Abweichung vom Normalfall Pica ist. Und wenn
es etwas gibt, was Benutzer möchten, dann ist es Stabilität bei der
Bedienung der Suche. Da bin ich wirklich nicht der einzige. Deshalb mein
Hinweis.

Jürgen Fenn.

-- 
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