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Re: [InetBib] 7 Grundregeln für digitale Projekte



Das hilft wenn ich einen oder zwei konkrete Drucke benötige, aber nicht, 
wenn ich - wie aktuell für eine Arbeit über Felix Dahn - einen Pool von 
Publikationen brauche, wo ich erst selbst ermitteln muß, was in Frage 
kommt (swer rezipierte Dahn, was haben seine Korrepondenten für Ideen 
vertreten usw.). Das machte man traditionell mit einem 
Forschungsaufenthalt in einer Zentralbibliothek (hier vielleicht Marbach 
oder Weimar), Google Books schafft aber ganz andere Möglichkeiten - ohne 
Hochauflösung und ohne viel Metadaten, einfach durch Billig-Digitalisat 
und Dirty-OCR. Danach kann ich "EoD - Digitisation on Demand" anwerfen. 
Aber ich brauche es vielleicht gar nicht mehr?
Warum - das ist meien Frage - wird ein solches Digitalisieren als 
schlüpfrig moniert? Den ganzen Edel-Luxus können sich die Bibliotheken 
doch nur leisten, weil die schmuddeligen 08/15-Bedürfnisse mehr und mehr 
von Google abgedeckt werden.
AMR


Am 30.04.2010 09:43, schrieb ksteffen:
Lieber Herr Mentzel-Reuters,
   
Warum mutet man der Wissenschaft zu, auf alles mögliche zu warten, weil
die Anforderungen immer höher geschraubt werden? Bloß keinen deutschen
Druck des 16. Jahrhunderts mehr digitalisieren, dafür gibt es doch schon
ein DFG-Projekt. Aber wann kommt der Druck dran, den ich brauche? Wäre
es da nicht sinnvoll, für die schnellen Bedürfnisse etwas herzustellen
ohne den immer höher geschraubten Aufwand? Mir würde es reichen, wenn
ich den Druck _lesen _kann, die Kettlinien des Papiers möchte ich nicht
studieren und die Schattierungen der Stockflecken ehrlich gesagt auch
nicht. Das bekomme ich jetzt aber nicht, wenn man die Anforderungen zu
hoch schraubt. Was muß ich also tun? Ein sündiges Billig-Digitalisat
oder einen Mikrofilm bestellen, es bloß nicht zugänglich machen, und
mich schämen daß ich so niedrige Ansprüche habe? Oder Bibliotheksreisen
zum Original unternehmen - alles nur damit die ehernen Prinzipien
moderner Digitalisierung gewahrt werden?
     
versuchen Sie doch Dienstleistungen wie "EoD - Digitisation on Demand",
das mehrere Bibliotheken in der EU für den sofortigen Bedarf an
Forschungsdigitalisaten anbieten (http://www.books2ebooks.eu), bei denen
keine "Verbrauchsexemplare" minderer Anforderungen entstehen, man aber
nicht auf die Reihenfolge in einem Massendigitalisierungsprojekt warten
muss.

MfG,
Kai Steffen
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Kai Steffen
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Fachreferent für Geschichte
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