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Re: [InetBib] 7 Grundregeln für digitale Projekte



Lieber Herr Mentzel-Reuters,

Warum mutet man der Wissenschaft zu, auf alles mögliche zu warten, weil 
die Anforderungen immer höher geschraubt werden? Bloß keinen deutschen 
Druck des 16. Jahrhunderts mehr digitalisieren, dafür gibt es doch schon 
ein DFG-Projekt. Aber wann kommt der Druck dran, den ich brauche? Wäre 
es da nicht sinnvoll, für die schnellen Bedürfnisse etwas herzustellen 
ohne den immer höher geschraubten Aufwand? Mir würde es reichen, wenn 
ich den Druck _lesen _kann, die Kettlinien des Papiers möchte ich nicht 
studieren und die Schattierungen der Stockflecken ehrlich gesagt auch 
nicht. Das bekomme ich jetzt aber nicht, wenn man die Anforderungen zu 
hoch schraubt. Was muß ich also tun? Ein sündiges Billig-Digitalisat 
oder einen Mikrofilm bestellen, es bloß nicht zugänglich machen, und 
mich schämen daß ich so niedrige Ansprüche habe? Oder Bibliotheksreisen 
zum Original unternehmen - alles nur damit die ehernen Prinzipien 
moderner Digitalisierung gewahrt werden?

versuchen Sie doch Dienstleistungen wie "EoD - Digitisation on Demand", 
das mehrere Bibliotheken in der EU für den sofortigen Bedarf an 
Forschungsdigitalisaten anbieten (http://www.books2ebooks.eu), bei denen 
keine "Verbrauchsexemplare" minderer Anforderungen entstehen, man aber 
nicht auf die Reihenfolge in einem Massendigitalisierungsprojekt warten 
muss.

MfG,
Kai Steffen
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Kai Steffen
Universitätsbibliothek Greifswald
Fachreferent für Geschichte
Felix-Hausdorff-Str. 10
D-17487 Greifswald
Tel. 03834 / 86-1529
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