Sebastian Wolf schrieb:
Wer eine solche Forderung aufstellt, zeigt damit nur, dass er in der Vermittlung von Informationskompetenz versagt hat und sollte sich in Grund und Boden schämen. Zum Glück wird die Problematik des "Copy-Past-Syndroms" aber von der großen Mehrheit sehr viel differenzierter betrachtet. Das Problem sind nicht Google oder Wikipedia, sondern die oft mangelnde Informationskompetenz bzw. die fehlende flächendeckende Vermittlung. Wer Google und Wikipedia die Schuld am Copy-Past-Syndrom gibt, könnte mit dem gleichen Recht der Autoindustrie die Schuld für jeden Autounfall auf unseren Straßen geben.
Der häufige Brauch von moralistische Termen wie "sollte", "schämen" und "Schuld" (und gar nicht nur in Sebastians Meldung) erstaunt mich. Haben wir wirklich keine bessere Methode unsere heutige Probleme zu beschreiben und reparieren? Ich lese gern alte Zeitungen und in den 1950er wurden Autounfälle oft mit moralistischen Termen beschrieben: "mangelnde Verkehrskultur" u.s.w. Seit dann haben wir aber mit Statistik und technischen Hilfsmitteln (Sicherheitsgurt, Knautschzone, Airbags, Antiblockiersysteme) sehr viel Erfolg erreicht. Im Vergleich scheint der 1950er-Moralismus als einen primitiven Regentanz, vielleicht eindrucksvoll aber in der Praxis wirkungslos. Sind wir hier in den "1950ern der Informationsgesellschaft"? -- Lars Aronsson (lars@xxxxxxxxxxx) Aronsson Datateknik - http://aronsson.se