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Re: [InetBib] Mailingliste inetbib



Tobias Zeumer <tzeumer@xxxxxx> writes:

Jürgen Fenn schrieb
Der Unterschied besteht vor allem darin, daß eine Liste ein
"push-Medium" ist, das sich in mein Postfach hineindrängt, während
ein Blog etc. ein "pull-Medium" ist, das ich aktiv abrufen muß. Die
Lösung über Gmane liegt optimal in der Mitte: Weder wird mein
Postfach dadurch belastet noch erreichen mich die Nachrichten zur
Unzeit, sondern eben nur bei Abruf. Und wer die Liste über WWW lesen
möchte, kann das Web-Interface bei Gmane nutzen. So what? Man muß
doch das Rad nicht zweimal erfinden...
Hmm, ich kann die Argumentation nur bedingt nachvollziehen. Wieso ist
es interessant, dass eine Liste ein Push-Medium ist, wenn dann aber
doch die Pull-Methode über Gmane bevorzugt wird (würde)? 

Ich bevorzuge tatsächlich ganz klar News vor Mail, deshalb habe ich
das auch so formuliert ("das sich in mein Postfach hineindrängt").

Technisch ist das aber letztlich egal, weil ich ja beides im selben
Client bearbeiten kann. Weil aber nicht alle News verwenden wollen,
gibt es Mail2News-Gateways wie Gmane, die Mailinglisten auch über das
News-Protokoll NNTP anbieten. Und Gmane geht sogar noch einen Schritt
weiter, indem auch Webinterfaces angeboten werden, nämlich mit einer
Darstellung als Thread und als Blog. Damit ist nun wirklich allen
gedient, bei minimalem Aufwand, der Admin muß sich "nur" darum
kümmern, daß die Liste läuft, alles andere ist outgesourct in einem
freien Projekt. 8-)

Im übrigen wäre ein über RSS abgerufener Blog auch dieser
Defitinition nach ein Push-Medium (statt E-Mail-Client halt der
RSS-Reader zu öffnen)

Nein, RSS ist Pull. ;-) Der RSS-Feed kommt ja nicht ohne mein Zutun
auf meinen Rechner, ich rufe ihn vielmehr ab, erst dann fließt die
Information zu mir. AFAICS sind alle neuen Techniken, die in den
letzten Jahren dazukamen, Abrufdienste, weil man beim "Web 2.0" (darf
man den Namen hier noch nennen? ;-) davon ausgegangen wird, daß alle
jederzeit online seien. Ich zumindest bin das nicht.

 - wenn man darauf bestünde, gäbe es sicher
auch Möglichkeiten per Mail Kommentare/Antworten zu erstellen, aber
das hebt jetzt wirklich zu sehr ab. 

RSS dient AFAIK lediglich der Verbreitung von Daten auf Abruf
("syndication"), also in einer Richtung.

Um zumindest noch mal ein wenig auf die Forenfrage zurückzukommen,
will ich an dieser Stelle nur anmerken, dass nahezu alle Foren auch
eine oder mehrere Push-Funktion besitzen (Themen des Tages per Mail,
Mail bei Antwort, RSS...). Wie auch immer geht es doch hier auch um
Austausch, dass heißt aktiv werden muss man in der ein oder anderen
Form ohnehin - und ob E-Mail (über Mailingliste) wirklich das
Optimum ab einer gewissen Teilnehmerzahl ist, scheint mit doch
weiterhin fraglich. 

Das hat weniger mit der Teilnehmerzahl zu tun, als vielmehr mit dem
Teilnehmerkreis und der Technik, die dort verwendet wird. Email hat ja
praktisch jeder, einen RSS-Reader haben schon weniger, viele wissen
bis heute nicht, was das eigentlich sein sollte, und ständig online
sind auch nicht alle, so daß alle WWW-Angebote bei Zeitabrechnung viel
teurer kommen als die Email. Email ist unter dem Strich schlicht das
billigste Angebot von allen, also auch die sozialste Lösung.

Nicht das man sich damit arrangieren kann und wer hier teilnimmt hat
dies wohl auch, aber vielleicht hält das - behaupte ich - etwas
abschreckende System auch Leute ab, welche hier interessante,
fachbezogene Beiträge leisten (und lesen) könnten.

Den Eindruck habe ich nun überhaupt nicht. Die meisten Webforen
zumindest in dem Bereich, den ich verfolge
(TeX/LaTeX/OpenOffice.org/Perl/Linux, aber auch literarische
Newsgroups und Listen), sind fachlich deutlich "schwächer" als die
Newsgroups/Mailinglisten. Letztere haben stets die fachlich besten
Beiträge gehabt.

Ich poste diese Mail übrigens über Gmane... was auch daran liegt, daß
der direkte Bezug vieler Mailinglisten mittlerweile an den Spamfiltern
der Provider scheitert, so daß man entweder einen Digest abonnieren
muß oder eben über Gmane geht...

Grüße,
Jürgen Fenn.



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.