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Tagungsbände
Fortsetzung der versehentlich zu früh abgesandten Mail:
Sehr geehrter Herr Hilberer,
der Verein deutscher Bibliothekare und der Berufsverband Information und
Bibliothek als Veranstalter der Bibliothekartage und damit auch als Herausgeber
der Tagungsbände halten eine Druckversion nach wie vor für sinnvoll.
Die erkennbar »kurzlebigen« Tagungsbeiträge versuchen wir durch eine
vorausgehende relativ strenge Auswahl von vornherein auszusortieren, sie stehen
danach für eine Publikation im Netz zur Verfügung. In den bisher publiziertebn
Tagungsbänden waren immer nur sehr viel weniger als 50 % der gehaltenen Vorträge
abgedruckt. Für den Tagungsband zu Augsburg 2002 sind bei etwa 250 gehaltenen
Vorträgen und ca. 90 eingereichten Manuskripten zur Zeit 40 zur gedruckten
Publikation vorgesehen, das ist schon verhältnismäßig viel. Sie werden trotz der
Kurzlebigkeit mancher Beiträge (was keine Kritik ist, auch Kurzlebiges, also
Sachstandsberichte, Projektideen, Tagesbezogenes usw. haben ihre Berechtigung)
nicht bestreiten können, das in den Tagungsbänden auch häufig grundsätzliche
Äußerungen von durchaus überdauerndem Wert enthalten sind, die nachzulesen auch
nach Jahren noch von Gewinn sein kann. Überhaupt sollten wir nicht einbilden,
immer besonders originell zu sein, eine Lektüre älterer Tagungsbände z.B. könnte
zu heilsamer Ernüchterung dienen.
Eine Publikation aller Beiträge ausschließlich im Netz ist aus meiner Sicht
abzulehnen, weil das Medium prinzipiell inkonstitent ist und bei der
Verschiedenheit der technischen Systeme, Ausstattungen und Kompetenzen eine
Erreichbarkeit aller Interessenten, speziell aller Verbandsmitglieder, nicht
gewährleistet werden kann. Nach ernüchternden Erfahrungen im Chaos der Formate
und Systeme schätze ich nichts mehr als im Lesesaal ans Regal zu gehen, den
gedruckten Tagungsband herauszuziehen und den gesuchten Beitrag oft schneller
als im Netz zur Hand zu haben.
Ich gebe übrigens zu, daß im Tagungsband zu Freiburg zwei dicke Aufsätze über
»HORIZON« stehen: Kurzlebigeres hat es wohl kaum je gegeben, aber das konnte
die Herausgeberin nicht voraussehen.
Mit besten Grüßen!
Dr. Wolfgang Dittrich
Verein deutscher Bibliothekare
1., stellvertretender Vorsitzender
Thomas Hilberer schrieb:
> Ist es nicht skandaloes, dass wir z.B. die Vortragsbaende unserer
> Bibliothekartage immer noch gedruckt anbieten?
>
> Die werden dann fuer teure Steuergelder von den Bibliotheken
> (zurueck)gekauft, obwohl die meist kurzlebigen Aufsaetze viel besser auf
> einem Server aufgehoben waeren.
>
> Was ist der Grund? Eitelkeit? Versteckte Subvention eines Verlags, der
> dafuer bibliothekarische "Blaettle" billiger verlegt? Unkenntnis?
>
> Herzliche Gruesse, und ein schoenes w-e,
> wuenscht
> Thomas Hilberer
>
>
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