Am 01.07.2021 um 16:16 schrieb Hester, Zoë via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>:
Liebe Kolleg:innen,
in vielen Bereichen finden ähnliche Diskussionen statt und in den Berufen
wird (inzwischen) zumindest das weibliche Geschlecht meist explizit
berücksichtig und damit sichtbar gemacht, so ist z.B. die Rede von Professor
bzw. Professorin, Ärztin bzw. Arzt, …
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde uns Frauen unterstellt nicht in
der Lage zu sein wählen zu können, auch ein Studium wurde uns verwehrt. Umso
wichtiger, dass durch die Berufsbezeichnungen wie z.B. Doktorin,
Wissenschaftlerin deutlich gemacht werden, dass auch wir Frauen hier „zu
Hause“ sein können. Das ist in einigen Ländern immer noch nicht der Fall.
Wir müssen aber nicht (verächtlich) auf andere Länder schauen, denn z.B.
stehen uns Frauen in der Bundeswehr erst seit dem 11.01.2000 alle Dienstgrade
uneingeschränkt offen. (ja, das ist kein Schreibfehler)
https://www.bundeswehr.de/de/grundgesetzaenderung-oeffnet-bundeswehr-vollstaendig-fuer-frauen-4625102
Und es war nicht die Regierung Deutschlands, die das durchgesetzt hat,
sondern der Europäische Gerichtshof!
Mit weiteren Gendern verhält es sich ähnlich. Auch sie wurden und werden
ausgeschlossen. Um nun den Menschen, die merken, dass sie nicht in das
heteronormative Gestell passen, zu zeigen, dass auch sie in allen Berufen „zu
Hause“ sein können und um zu zeigen, dass sie mitgedacht wurden ist es
wichtig dies auch in der Sprache auszudrücken.
Außerdem macht eine „genderberücksichtigende“ Sprache allgemein klar, dass es
nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern dass das Sein jede* einzelnen bunt
ist und auch sein darf. Das wird es unseren Kindern einmal sehr erleichtern
in der Arbeitswelt klar zu kommen.
Vor diesem Hintergrund ist etwa eine Bezeichnung wie „Bibliothekar:Tag“ oder
„Bibliothekar:innentag“ oder „Tag der Bibilothekar:innen“ /wahlweise auch mit
* bzw. Gendergap _) eine wertschätzende und willkommen-heißende Bezeichnung.
Viele Grüße
Zoë Hester
(ze/zir; sie/ihr)
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