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Re: [InetBib] Stümper der SUB Göttingen kriegen das mit den Metadaten auch nicht hin
- Date: Fri, 22 Mar 2019 14:05:50 +0100
- From: Klaus Graf via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Stümper der SUB Göttingen kriegen das mit den Metadaten auch nicht hin
On Fri, 22 Mar 2019 11:26:37 +0100
Uwe Reh via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx> wrote:
P.S.
Inzwischen wurde ich aufgeklärt, dass bei Handschriften die Signatur
der besitzenden Bibliothek als ein dem Titel vergleichbares
Identifikationsmerkmal angesehen wird.
Daher wird mir die Kritik von Herrn Graf verständlicher. Nicht jedoch
die Form.
Wenn Sie wie ich immer wieder bei Bibliotheken, die keine Erfahrung mit
dem Digitalisieren von Handschriften haben, das Gleiche monieren müssen
(in Archivalia), würde Ihnen vielleicht auch einmal der Kragen platzen.
Das Göttinger Digitalisierungszentrum sollte eigentlich ein
Kompetenzzentrum sein, aber eine Enttäuschung reiht sich an die andere,
seit ich es beobachte, also seit vielen Jahren.
Es gibt keine OCR-Texte, keine Permalinks auf Seitenebene, der Resolver
ist regelmäßig down, oder die Digitalisate nicht (mehr) auffindbar,
usw.
Wer keine Ahnung von Handschriften hat, sollte in dieser Diskussion
ganz stille sein. Eine solche gebrauchshandschrift richtet sich nicht
an den Freund der Buchmalerei ohne Vorbildung, sie ist vor allem für
den Handschriftenforscher da, und für den ist die Signatur das
entscheidende Identifikationsmerkmal. Clm 212 - jeder weiß, das ist die
lateinische Handschrift 212 der Münchner Staatsbibliothek.
Die Signatur erscheint sinnvollerweise sogar im RSS-Feed der
neuerscheinungen:
https://www.digitale-sammlungen.de/mdz/rss/mdz.xml
Es gibt hunderte von Handschriftendigitalisierungsprojekten. Die größte
Übersicht für mittelalterliche Codices
https://digitizedmedievalmanuscripts.org/
hat über 500 Einträge. Bei den allermeisten, davon bin ich überzeugt,
wird selbstverständlich die Signatur angegeben. Angenommen, eine
Bibliothek hat 5 Handschriften von Cicero: De oratore - die Signatur
unterscheidet sie. Was für das Digitalisat der Permalink, ist für das
digitalisierte Objekt die Signatur (in Verbindung mit der besitzenden
Bibliothek, auch die gehört in die Metadaten, wenn eine Digitalisierung
für eine andere Institution erfolgt!).
Es gibt so etwas wie "best practice", ich denke da vor allem an die
vorbildliche UB Heidelberg:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg16/0026
Da steht die Signatur ganz oben. Wieso orientiert man sich nicht daran,
was andere zur jahrelangen Zufriedenheit der Benutzer gut hinbekommen
haben?
Ich habe nichts, aber auch gar nichts zurückzunehmen.
Klaus Graf
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.