Hallo,
On Sat, Mar 07, 2015 at 01:36:49PM +0100, Harald Müller wrote:
Warum sollte sich für E-Books nicht auch ein angemessenes Modell
finden lassen, in dem die Interessen Aller (Autoren, Leser,
Bibliotheken, Verlage) gleichermaßen berücksichtigt werden?
warum sollten sie das tun. Durch jahrelange Lobbyarbeit ist es ihnen -
gerade bei E-Books - perfekt gelungen, ihre Interessen ueber die der
Autoren, Leser und Bibliotheken zu stellen.
Und machen wir uns nichts vor. Die Unzufriedenheit mit der
EUGH-Entscheidung zur Mehrwertssteuer ruehrt wohl weniger daher, dass
die Verlage die finanziellen Noete und Sorgen der Leser und
Bibliotheken im Blick haben, sondern eher daher, dass sie E-Books
billiger anbieten koennen, ohne auf ihren bisherige Gewinnmarge
verzichten zu muessen ;-)
Dazu passt die Meldung, dass E-Book-Verkaeufe stagnieren bzw. nur noch
geringe Zuwachsraten haben:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/e-book-umsatz-waechst-nur-noch-langsam-13461197.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/E-Book-Markt-waechst-in-Deutschland-nur-noch-einstellig-2565570.html
Es gibt fuer sie also offenbar Handlungsbedarf. Warum sich also nicht
einfach eine moegliche Loesung aus der Stagnations-Misere durch die
Allgemeinheit bezahlen lassen?
Denn die Ermaessigung des MwSt-Satzes zahlen eben letztlich wir
alle...
Die Verlage koennten auch ganz einfach:
a) bei Belassung der E-Book-Nachteile fuer den ehrlichen Kaeufer
(hartes DRM, Wasserzeichen, persoenliche Haftung bei E-Book-Diebstahl,
kein Verleihen, Verkaufen, Vererben) die E-Book-Preise generell senken
nach dem Motto: "Ihr bekommt eine Ware, mit der ihr deutlich weniger
machen koennt, als mit dem gedruckten Aequivalent, da muesst ihr auch
deutlich weniger zahlen". Fuer Belletristik sehe ich hier z.B. eine
Obergrenze bei 5 EUR.
oder
b) die E-Book-Nachteile aufheben und weiterhin vergleichbare 'hohe' Preise zu
verlangen.
Aber ist das realistisch? Nein.
Gruss
O. Flimm