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Re: [InetBib] OT: Machtspielchen (was: ABSAGE 5. Tag der Bibliotheken Berlin Brandenburg)
- Date: Fri, 7 Nov 2014 07:32:38 +0000
- From: Ambrozic Kathrin <Kathrin.Ambrozic@xxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] OT: Machtspielchen (was: ABSAGE 5. Tag der Bibliotheken Berlin Brandenburg)
Sehr geehrter Herr Nowak,
vielen Dank für Ihren Beitrag, auch wenn es nicht direkt mit dem
Bibliothekswesen zu tun hat, hat es doch wie Sie deutlich aufzeigen für uns
alle eine Bedeutung! Ich bin froh, dass die Klage der DB gegen die GDL
abgewiesen wurde und hoffe dass die Medien wie in der Kolumne von Jakob
Augstein gestern auch mal die andere Seite beleuchten, aber wahrscheinlich sind
sie alle in der "wirtschafts Hand"...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bahn-streik-der-lokfuehrer-arbeitskampf-ist-ein-geschenk-a-1001337.html
Meine Aufrufe sich auf Stellen nicht zu bewerben die m.E. nicht fair entlohnt
werden sind eventuell nicht fair den gegenüber die es sich nicht leisten
können, aber kann man es sich wirklich nicht leisten wählerisch zu sein?! Oder
ist es ebenso eine Ausübung von Macht seitens der Wirtschaft und Politik? Dass
der öffentliche Dienst das Spiel z.T. so dreist mitspielt ist traurig und auch
ich denke "da wünscht man sich doch eigentlich eher eine starke
Vertretung(...)".
Mit freundlichen Grüßen
Kathrin Ambrozic
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Sean
Gesendet: Donnerstag, 06. November 2014 22:26
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: [InetBib] OT: Machtspielchen (was: ABSAGE 5. Tag der Bibliotheken
Berlin Brandenburg)
Und ich bin ziemlich angesäuert, denn Tarifverhandlungen sind das
eine, Machtspielchen auf unser aller Rücken auszutragen das andere.
Natürlich ist es unerfreulich, nicht vom Fleck zu kommen, und traurig, wenn man
Veranstaltungen ausfallen lassen muss. Klar, das sehe ich ein.
Nun kann man mit Thomas Strobl & al. die Aktionen der DLG unter
"Machtspielchen" abbuchen, oder man versucht, ein bisschen differenzierter zu
erscheinen, z. B. so: "Die GDL will ihren Einflussbereich vergrößern. Mit
legitimem Arbeitskampf hat das nichts zu tun" (Gerda Hasselfeldt). Oder man
hält sich an Wowis deutliche Worte: "Dieser Streik ist unsensibel und gegen die
Menschen gerichtet."
Man kann aber auch versuchen zu verstehen, welche und wessen Interessen es
eigentlich sind, die da mit der Formulierung "Einflussbereich vergrößern" in
die Nähe arroganter Sturheit gerückt werden sollen. Ein Beispiel für einen
solchen Versuch:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23772
(Jens Berger: "Bahnstreik – Ich bin ein GDL-Versteher!") (auch als
Audio-Podcast)
In der InetBib wird dankenswerterweise gelegentlich protestiert, wenn
ungenügend dotierte Stellen ausgeschrieben werden. Dann liest man auch schon
mal, auf so etwas habe man sich nicht zu bewerben. Das Individuum, das es sich
nicht leisten kann, wählerisch zu sein, und sich doch bewirbt, wird so zum
Schuldigen. Da wünscht man sich doch eigentlich eher starke Vertretungen, oder?
Meine Meinung: Gerade weil es bei dem aktuellen Streik nicht nur um ein paar
Prozente hier oder da geht, sondern um grundsätzliche Fragen der
Auseinandersetzung zwischen den Tarifparteien, gerade darum ist die Kampagne
gegen die GDL so massiv. Da geht es nämlich tatsächlich um etwas. Und darum
wird uns eingetrichtert: Das hat ja gar nichts mehr mit ein bisschen mehr Geld
zu tun (was ja vielleicht noch tolerabel wäre), sondern nur noch mit der
Eitelkeit von dem durchgeknallten Weselsky auf unser aller Rücken und zwar -
Mutter aller Skandale! - ausgerechnet am 25. Jahrestag usw. usw. Das sollen wir
alle schön nachbeten und gefälligst schnellstens neue Gesetze mit
Einschränkungen der Rechte der Gewerkschaften herbeisehnen.
Bitte um Nachsicht, konnte da nicht stillhalten.
Sean Nowak
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