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Re: [InetBib] Alternde Türsteher der Wissenschaft
- Date: Thu, 28 Mar 2013 15:26:09 +0100 (CET)
- From: "Eberhard R. Hilf" <hilf@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Alternde Türsteher der Wissenschaft
Lieber Herr Beyer-Thoma,
danke fuer die Sicht der Themen aus dem gut geheizten Verlagshochhaus. Aus
der Ferne sieht dann Ihre Welt ziemlich heil aus:
garantiertes Mindest-Qualit?tsniveau haben, ueber eine klare gedankliche
Struktur verfuegen und dazu noch zuegig gelesen werden koennen.
schoen waers.
Zu 1. Zur Online-Diskussion, wenn sie ein Verlag anbietet, gehoert
natuerlich auch die themenspezifische Aktivierung (alerting) der
entsprechenden Fachcommunity, Zitierfaehigkeit und Archivierung der
comments, etc. .
1. Einstweilen gibt es zumindest in den Geisteswissenschaften nur eine
geringe Bereitschaft, selbst k?rzere Texte als Aufs?tze, von Monographien
ganz zu schweigen, online zu kommentieren. Auf das jetzige
Beteiligungsniveau kann ich als Praktiker keine Zeitschrift gr?nden.
2. Der "T?rsteher" hat nicht nur die Aufgabe, knappe materielle Ressourcen
zu verwalten (hohe Satz-, Druck- und Verteilungskosten, dadurch begrenzter
Seitenumfang)
wir meinen natuerlich: keine Satz-Druck/Verteilungskosten,
Seitenbegrenzung, sondern Open Access Online Zeitschriften, von denen
man sich nur den einen selbst dauerhafter interessierenden Artikel selbst
ausdruckt; die man lokal integrieren und deren Inhalte weiterverarbeiten
kann, - keine Papierstapel.
zur Kostenreduktion und den Preisen von Verlagen:
http://www.nature.com/news/open-access-the-true-cost-of-science-publishing-1.12676
Open Access: The true cost of science publishing
R.van Noorden; 27.3.2013; Nature |News Feature
finden werden, die sich gerne durch einen endlosen Wust an Texten lesen, von
denen die mutma?liche Mehrheit inhaltlich nichts Neues bietet, irgendwie
unfertig ist und dazu auch noch schwer lesbar.
das ist das bekannte Problem der 'marginal papers'. Sortieren sich im OA
Forum von selbst, keine Leser, keine Kommentare.
Aber man strapaziert die armen Gutachter nicht so viel mit diesen.
Die Zeitschriften (und hier
gerade die Herausgeber und die Redaktionen) sorgen daf?r, dass das fachliche
Lesepublikum mit Texten versorgt wird, die einem definierten
Anforderungsprofil entsprechend ein garantiertes Mindest-Qualit?tsniveau
haben, ?ber eine klare gedankliche Struktur verf?gen und dazu noch z?gig
gelesen werden k?nnen. Das ist eine Dienstleistung, die Arbeit spart und
deshalb in einer Dienstleistungsgesellschaft auch ihren Platz hat.
schoen waers. Vielleicht stelle ich doch mal die (anonymen)
Gutachterberichte zu meinen ca. 150 Publikationen zusammen und stelle dies
aufs Netz....
dann sichtbare Essenz: seltene und minimale Korrekturwuensche, sehr viele
Gutachter ganz offensichtlich nicht vom selben Fach (sehe ich auch an den
papern, die ich zur Begutachtung kriege von Verlagen, sie wissen
offensichtlich nicht, was ich in der Forschung mache/gemacht habe).
Kein Vergleich zu der hochqualitativen unmittelbaren Diskussion der
tatsaechlich engeren Fachcommunity zu OA-Fassungen mit Forum und
community-alerting.
Nichts fuer ungut, Ihr Eberhard Hilf
--
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