Re: [InetBib] Öffentliche Kritik an Amazon-Coverlinks im Bibliothekskatalog

[Oliver Flimm <flimm@xxxxxxxxxxxxxxx>]

Hallo,

On Wed, Feb 13, 2013 at 03:44:56PM +0000, Greubel, Roland wrote:
> unsere Hochschulbibliothek ist dann wohl weniger sexy. Wir haben es
> uns, aus den in den beiden Artikeln genannten Gruenden, bisher
> verkniffen Cover von Amazon einzubinden. Wir nutzen die Cover von Open
> Library. Durch ein Script werden die dort verfuegbaren Cover in
> unseren OPAC eingespielt und ohne Verlinkung angezeigt. Wir spielen
> also niemanden in die Haende. Die Programmdoku ist hier zu finden: 
> http://openlibrary.org/dev/docs/api/covers . Nur, leider ist dort nur

das Selbstaggregieren der Cover ist eine gute Idee. Wir haben im
Koelner UniversitaetsGesamtkatalog KUG auch die Cover der OpenLibrary
eingebunden, allerdings direkt ueber Links.

Sinnvollerweise sollten die Cover IMHO aber ueber die jeweiligen
Verbuende bereitgestellt werden - so dass sie sich von dort per Link
direkt einbinden lassen. Zusaetzliche Parameter fuer die
Bilddimensionen, Transparente 1-Pixelbilder bzw.
Standard-No-Cover-Available-Bilder gehoeren dazu. 

Wenn ich mich richtig erinnere aggregiert der SWB Cover, die man dann
verlinken kann. Das finde ich wirklich toll.

Was die grundsaetzliche Integration von Cover-Bildern angeht, so ist
das eine knifflige Sache:

- Urheberrecht: Frueher war das kostenlose Werbung, jetzt soll man
dafuer zahlen. Gut, dass es hier inzwischen eine grundsaetzliche
Loesung gibt

- Neid: Es erzeugt Ablehnung, wenn eine Institution "das grosse Geld
macht" und andere leer ausgehen. Das quasi nichts durch die Verlinkung
zu kommerziellen Anbietern erloest wird - und es dabei ausschliesslich
um einen potentiellen Zusatznutzen fuer die Nutzer geht - spielt da
i.d.R. keine Rolle.

- Bevorteilung: Wenn man einen kommerziellen Anbieter - mit
hinreichend vielen Covern - ausgewaehlt und verlinkt hat, dann
beklagen sich alle anderen Mitbewerber. Da spielt es dann auch keine Rolle, ob
der "ausgewaehlte" eben nicht Amazon ist, sondern eine Buchhandlung
quer gegenueber der UB. Ebenso ist irrelevant, ob die Mitbewerber
ueberhaupt eine solche IT-Dienstleistung bereitstellen (koennen). 

- Tradition: Einigen Bibliothekaren ist solcher "neumodischer
Firlefanz" ein Dorn im Auge - es lebe der Kartenkatalog, oder
zumindest der alte OPAC 0.5 aus den 90er Jahren. Da kommt der Kampf um
die Integration von Covern gerade recht.

- Freiheit von Forschung und Lehre: Darf in einer Universitaet
ueberhaupt fuer einen kommerziellen Anbieter - durch Verlinken -
geworben werden? Bei einer stringent werbefreien Uni fallt damit
automatisch die entsprechende Verlinkung der Cover-Bilder weg.

Insgesamt - auch ohne Amazon - ist das schon ein ziemliches Minenfeld...

Mein persoenliches Desiderat waere - s.o. - die Bereitstellung von
integrationsfreundlichen Cover-Links durch die Verbuende.

Gruss

O. Flimm

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