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[InetBib] Re-2: Geschlechtergerechtigkeit



Liebe Frau Mohr, 
liebe Kolleginnen und Kollegen,

sie haben es auf den Punkt gebracht, die Frage der Vereinbarkeit von Familie 
und Beruf ist grottenschlecht gelöst. Im Grunde ist Deutschland strukturell 
noch immer auf das Modell Mann=Ernährer und Frau=Zuarbeiterin geeicht. Das 
zeigt sich zum Beispiel am Ehegattensplitting. Dazu kommen mangelnde 
Möglichkeiten der Kinderbetreuung, der Unwille vieler Väter, die Familienarbeit 
zu gleichen Teilen mitzutragen, oft aus Angst vor Karriereverlust. Dabei 
könnten gerade hier die Väter so viel gewinnen...

Silke Ecks schrieb:
"Kann es sein, dass wir jetzt (leider) einen Männer - und einen 
Frauen-Thread haben, in dem verschiedene Sachen diskutiert werden?"

Mir fällt auch auf, das sich die Herren aus der Debatte ausgeklinkt haben. 
Warum wohl? 

Grüße
Katharina Braun
Bremer Frauenarchiv  und -dokumentationszentrum 

belladonna
Kultur, Bildung und Wirtschaft für Frauen e.V.
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28203 Bremen
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-------- Original Message --------
Subject: Re: [InetBib] Geschlechtergerechtigkeit (05-Feb-2013 13:42)
From:    Mohr, Claudia <claudia.mohr@xxxxxxxxxxxxxxx>
To:      archiv@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Hallo,

Er zieht sich nämlich durch fast alle Berufe durch, erwerbstätige Frauen
werden gerade in Deutschland in ihren Karriere-Möglichkeiten, bei den
Gehältern und bei der Besetzung der Führungspositionen immer noch 
benachteiligt.

Erwerbstätige Frauen an sich haben ziemlich gute Karriere-Möglichkeiten. 
Ich denke, man sollte da zwischen kinderlosen Frauen und Müttern 
unterscheiden. Problematisch wird es in unserer Gesellschaft leider dann, 
wenn Kinder betreut werden müssen und wollen. Das macht nämlich in den 
meisten Fällen immer noch die Frau, die dann erst mal Elternzeit macht und 
aussteigt und hinterher oft mit reduzierter Stundenzahl wieder einsteigt - 
dann ist das mit der Karriere nicht mehr so einfach, weil natürlich auch 
Flexibilität verloren geht - was heißt verloren: die Prioritäten ändern 
sich!
Den Männern klatscht man hingegen schon Beifall und bewundert sie, wenn sie 
ihre zwei Vätermonate nehmen.

Ich glaube, so lange sich in diesen Punkten in der Gesellschaft und 
politisch nichts ändert, können wir lange von Geschlechtergerechtigkeit 
reden, es kommt aber nichts bei raus. Erst wenn wir so weit sind, dass es 
bei Familien mit Kindern *normal ist*, dass beide Elternteile 50% arbeiten *
wollen* und *können* und trotzdem beide ihre Karrierewünsche erfüllen *
wollen* und *können* - dann wären wir einen großen Schritt weiter.

Viele Grüße,
Claudia Mohr

PS: Mein Status ist momentan übrigens kinderlos.

----
Dipl.-Bibl. Claudia Mohr
WWU Münster
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Alter Steinweg 6/7 | 48143 Münster
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E-Mail: claudia.mohr@xxxxxxxxxxxxxxx

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