lieber Herr Ulmer,
der Konflikt, den ich befürchte - der Verleih von E-Books über
Bibliotheken den wirtschaftlichen Interessen des Autors widerspricht,
damit haben wir ja den perfekten Loesungsvorschlag:
Die wissenschaftlichen Bibliotheken sind wissenschaftliche Bibliotheken.
Die Autoren aus der Wissenschaft haben als berufliches Interesse, gelesen
zu werden. Bezahlt werden sie ja bereits vom Staat. Sie haben also keine
'wirtschaftlichen Interessen', sondern ein primaeres wissenschaftliches
Interesse.
Daher also folgere ich, dass die wissenschaftlichen Bibliotheken vom Staat
mit Mitteln versehen werden muessen, um fuer alle ihre Kunden E-Books
kostenlos bereitzuhalten. Der Mehrwert fuer den Staat entsteht ja
erst durchs Lesen.
Die wissenschaftlichen Buchtexte werden ja von den Verlagen ohnehin
zunehmend OA gestellt, wenn der Autor auf sein Honorar verzichtet (das
sind auch 'keine wirtschaftlichen Interessen des Autors' sondern peanuts,
was die Verlage bieten: bei meinem letzten Abenteuer als Buchautor gabs
den Ladenpreis von zwei Buechern als Gegenwert... Davon kann sich ein
Wissenschaftler nichtmal ein Fahrrad kaufen.
Bei Belletristik oder den von Ihrem Verlag auch von mir hochgeschaetzten
Foto-reichen Gartenbuechern mag ihr 'Lending' (nicht mal ein deutsches
Wort) Sinn
machen.
Alles Gute trotz des ueber die Wissenschaft dann nicht mehr
finanzierbaren Maserati. (Dieser kleine Scherz ist ja nun schon Kult
geworden, darf hier also nicht fehlen gegenueber dem o.g. Fahrrad).
Ihr Eberhard Hilf
--
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