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Re: [InetBib] Gedruckte Lehrbuecher



Eine klare Feststellung: ich kann - wie meine Kollegen - mit gedruckten Büchern 
viel besser arbeiten, als mit den ebooks. Die ebooks finde ich nur aus einem 
Grund reizvoll, und zwar bestimmte elektronische Dokumente nach bestimmten 
Stichwörtern durchzusuchen. Die ständige Diskussion Buch vs. ebook finde ich 
schon etwas wunderlich und sogar antiquiert. Seit es die Computer gibt, 
prophezeit man sogar ein papierloses Büro. Und was ist bisher passiert? Immer 
mehr gedruckte Bücher, die archiviert werden wollen, kommen auf den Markt. Ich 
denke, dass die Bibliothekare in dieser Richtung nicht so sehr sich den Kopf 
zerbrechen müssen. Ich finde es dagegen begrüßenswert , wenn ein 
wissenschaftlicher Bibliothekar mich beraten kann und die wissenschaftliche 
Belange des bestimmten Fachs sehr gut kennt. Außerdem haben die 
Geisteswissenschaftler ganz andere Erwartungen an eine Bibliothek als die 
Naturwissenschaftler. Aber auch diese fühlen sich von den Wiss. Bibliotheken 
nicht mehr so recht "abgeholt". Einmal in den Opac zu schauen oder einfach nur 
zu sagen, wo was steht, kann wohl kaum eine zufriedenstellende fachkompetente 
Beratung sein. Jedoch sieht die Wirklichkeit leider so aus. Und aus diesen 
Gründen habe ich viele Wissenschaftler gesehen, die sich lieber privaten 
Informationsdienstleistern anvertrauen oder untereinander die notwendigen 
Dokumente austauschen. Das finde ich sehr sehr schade!!!
Dr. Mathis Holzbach

Am 25.08.2012 um 18:42 schrieb Christoph Deeg:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich denke es gibt für Bibliotheken in diesem Bereich zwei große
Herausforderungen:

1. Die Akzeptanz, dass es sich bei gedruckten Büchern, eBooks, PDFs (sind
keine eBooks), Apps, Blogs, Wikis, Twitter-Accounts etc. um absolut
gleichwertige Medienformen handelt. Weder ein gedrucktes Buch noch ein
eBook ist besser oder schlechter.

2. Für Bibliotheken bedeutet dies, dass immer mehr Inhalte nicht mehr in
der Bibliothek verortet werden können. Viele Inhalte stehen frei im Netz
zur Verfügung oder aber sie sind in geschlossenen Systemen wie z.B. einem
App-Store vorhanden.

Ich denke es wird darum gehen, für alle diese verschiedenen Ansätze und
Medienformen nachhaltige und umfassende Strategien zu entwickeln und diese
dann umzusetzen.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende


Christoph Deeg

Am Samstag, 25. August 2012 schrieb h0228kdm :

Sehr geehrte Frau Blang, sehr geehrter Herr Diekmann,
ich stimme völlig zu:
"Der dogmatische Kampf der Papiernutzer gegen die Onlinefreaks sollte
in die Mottenkiste aus dem späten 20. Jahrhundert verbannt werden."
Das Problem ist nur, dass noch zu viele Bibliotheken diesen Kampf
führen.

Wenn ich beispielsweise die Rezension, genauer gesagt den Verriss von
Prof. H. Wiesenmüller bezüglich des „Lehrbuch für Bibliotheksmanagement“
lese, scheint mir eine Klarstellung des Wortes Buch bzw.
„Bücherbestände“ notwendig.

Ich denke dass Bibliotheken heute unter dem Wort Buch nicht nur
gedruckte Bücher sondern auch e-Books bzw. digitalisierte Bücher
verstehen müssen (s. auch Defintion "Buch" im "Lehrbuch des
Bibliotheksmanagements"). Das Verlagswesen hat in den letzten
Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, um das gedruckte Buch in
seiner elektronischen Fassung so weit wie möglich identisch erscheinen
zu lassen, nicht zuletzt darum, damit Zitationen mit Autor, Titel,
Seitenzahl, Verlag und Erscheinungsjahr zu identischen Inhalten führen.

Es wäre fatal, wenn Bibliotheken heute noch unter „Bücherbeständen“ nur
gedruckte Werke verstünden, um damit einen Gegensatz zu digitalisierten
Büchern zu konstruieren. Der Begriff Buch ist eindeutig der Oberbegriff
zu den verschiedenen Buchformen, die jeweils ihre Vor- und Nachteile
haben. Das sollte zumindest in der Fachwelt klar sein.

MfG

Walther Umstätter




Am 25.08.2012 10:59, schrieb Heiko Diekmann:
Hallo, Herr Umstaetter,

wir müssen dafür sorgen, dass sowohl mit gedruckten als auch mit
Online-Medien ein unbefangener Umgang gepflegt wird. Dabei muss der
Informar wissen:
1)    Welche Vorteile haben beide (Ein Buch z.B. kann man überall mit
hinnehmen.)
2)    Wann ist es zweckmäßig, welches zu nutzen?
Der dogmatische Kampf der Papiernutzer gegen die Onlinefreaks sollte
in die Mottenkiste aus dem späten 20. Jahrhundert verbannt werden.

Grüße                             Dr. Diekmann




________________________________
Von: Petra Blang <p.blang@xxxxxx <javascript:;>>
An: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx <javascript:;>>
Gesendet: 10:04 Samstag, 25.August 2012
Betreff: Re: [InetBib] Gedruckte Lehrbuecher

Hallo Herr Umstaetter,

meiner Meinung nach sollten wir uns nicht so gedanklich blockieren
lassen
wegen des ganzen Geweses das um I-Phone, -applet und wie die ganzen
Hightech-Dinge heißen mögen.
Lassen wir eine Entspanntheit wieder zu und seien wir doch froh für
diejenigen, die sehr wohl den Umgang mit Printmedien pflegen... Das
sind
nicht wenige.

Mit freundlichem Gruß
Petra Blang

M. A. polit. und philol.

2012/8/25 Walther Umstaetter 
<walther.umstaetter@xxxxxxxxxxxxxxxx<javascript:;>


Gedruckte Lehrbuecher sind anscheinend auch in den USA bis jetzt
noch
nicht out:

“Students praised the e-books for helping them save money but didn’t
like
reading on electronic devices.”



http://digital-textbooks.blogspot.de/2012/08/che-students-find-e-textbooks-clumsy.html

“ISU is one of 50 universities in the nation to pilot an eText
program for
fall semester, in a program sponsored by Internet2 and EDUCAUSE.”



http://digital-textbooks.blogspot.de/2012/06/it-horizon-etexts-at-iowa-state.html

Es dürfte aber trotzdem nur eine Frage der Zeit sein, wenn man
sieht, wie
die Tablet PCs im Vormarsch sind. Auch deren selbstverständliche
Nutzung
will gelernt sein ;-).

MfG

Walther Umstaetter

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Petra Blang
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