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Re: [InetBib] Nur eine Frage der Zeit ...



Liebe Liste,
 
Bei diesen Diskussionen fehlen mir die "Statistiken",  die ja schon Mal im 
Boersenblatt und - soweit ich mich erinnere - im Spiegel veroeffentlicht 
wurden. 
Seit Jahrzehnten wird der Vormarsch der elektronischen Medien "herbeigeredet". 
Auf der Buchmesse in Frankfurt hiess es schon vor Jahren, 25 % sei bald 
elektronisch. 
Fuer Fachbuecher und Zeitschriften ist es vielleicht schon so?

Wo sind die Zahlen, Fakten wie  z. B. Peter Delin  sie schon einmal fuer 
VHS-Baender und DVDs auf den Bildschirm gebracht hat ???
(In der lokalen Zeitung - hier in Atlanta - gab es neulich eine ganze Seite 
ueber Bibliotheken
(mit beeindruckenden Besucher und Ausleihzahlen (2stellige Millionen) - 
Leider  wurde  auch hier nicht der Anteil der elektronischen Buecher, die hier 
in jeder Zweigstelle angeboten werden - aufgefuehrt)).
 
Das Starbuck Cafe hier ist mir und den anderen Besuchern zur " 2.Bibliothek" 
geworden ...Computer auf jedem Tisch - aber daneben die Lehrbuecher und das 
Heft fuer die eigenen Notizen - und Buecher und Zeitungen werden auch noch 
gelesen - und ueber Philosophie, Psychologie und  die Welt diskutiert 
... (Entspricht - wenigstens zu e. Bruchteil, Umberto Ecos Vision ...).
 
Mit freundlichen Gruessen, 
 
Luise von Loew
 
 
--- On Wed, 10/19/11, Annette Kustos <Annette.Kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx> wrote:


From: Annette Kustos <Annette.Kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx>
Subject: Re: [InetBib] Nur eine Frage der Zeit ...
To: "Internet in Bibliotheken" <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Date: Wednesday, October 19, 2011, 8:34 AM


Guten Tag liebe Liste,

genau, das können wir auch nicht aufhalten. Man frage sich doch selbst, ob man 
heute selber! in den Buchladen rennt, um einen bestimmten Titel zu erwerben 
oder doch lieber auf irgendetwas klickt. Die Begünstigung von Marktbeherrschern 
wie Amazon besteht neben dieser Bequemlichkeit, die genutzt wird, natürlich 
auch in den technischen Möglichkeiten aufgrund der Finanzkraft. Ein kleiner 
Buchhändler, wie auch eine normale Bibliothek hat jedenfalls selten soviel 
Investitionskapital zur Verfügung wie solche Marktriesen.
Für Bibliotheken bestehen meines Erachtens dennoch Chancen: wir arbeiten in 
einem Kontext. Zum Beispiel im Kontext Hochschullehre: hier kann es eine 
Aufgabe bleiben und noch mehr werden, die Ressourcen innerhalb von Lehr- und 
Lernräumen geeignet aufbereitet und verständlich zugänglich zu bündeln. 
In Bezug auf das Publizieren wird sich zeigen, in wie weit es gelingen wird, 
Open Access innerhalb solcher Kontexte zu etablieren. Ob Wissenschaftler gegen 
bisher offenbar hohe Gewinnbeteiligung auf Amazon umsteigen würden ist 
erscheint mir derzeit als eine etwas wirre Frage.. es gibt ja offenbar Autoren 
amerikanischer Großverlage, die umgestiegen sind.. aber das sind bisher 
belletristische Autoren... und ob die Gewinne auch in der Wissenschaft möglich 
wären? Ich bin mir sicher, dass Amazon gerne eher Populärwissenschaftliches in 
das Portfolio aufnehmen würde, aber Themen wie kardiologische Forschung? 
Also wir werden noch nicht so schnell sterben, glaube ich :)

Hm. Klar ist, dass unserer teueren Verlagsangebote zuweilen auch den Ausschluss 
von Information bedeuten, weil man das immer weniger bezahlen kann "Stichwort" 
Zeitschriften, und andererseits der Autor da ja gar nicht mitverdient, an 
diesem System. Und er möchte sichtbarer werden. Das alles wird durch die neuen 
Entwicklungen untermauert. Die umgestiegenen Autoren geben "mehr Rechte", "mehr 
Gewinnbeteiligung" und "mehr Sichtbarkeit" als Gründe für ihren Umstieg an.
Übrigens glaube ich, dass bei zunehmender Repressalienpolitik großer Anbieter, 
Systemteilnehmer auch wieder aussteigen. 
Grüße

________________________________________
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx 
[inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx]&quot; im Auftrag von &quot;Walther 
Umstaetter [walther.umstaetter@xxxxxxxxxxxxxxxx]
Gesendet: Dienstag, 18. Oktober 2011 15:58
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Nur eine Frage der Zeit ...

Im Prinzip geht es doch um das alte Problem, dass weltweit immer mehr
Menschen elektronisch einkaufen und auch E-Books erwerben bzw.
„ausleihen“. Dass die Buchläden und Bibliotheken, die sich nicht darauf
einstellen, damit Verluste hinnehmen müssen, liegt nahe. Das wird auch an
dem starken konservativen Verlags- und Bibliothekswesen in Deutschland
nicht vorüber gehen. Ob und wie weit Amazon da seine Monopolstellung
behaupten oder ausbauen kann, wird sich noch zeigen (s. Amazon Kindle
Library Lendin Program). Buchläden und Bibliotheken brauchen verstärkt
Geschäftsmodelle, die sich darauf einstellen. Das kann unter anderem darin
liegen, gute preiswerte Drucker zur Nutzung beim publishing on demand
anzubieten.

MfG

W. Umstätter

Liebe KuK,

... letztlich wenig überraschend:

"The British Library has been criticised by booksellers for linking to
Amazon on its public online catalogue."

http://www.bbc.co.uk/news/entertainment-arts-15332307

GvG,

Christian Matz
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