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Re: [InetBib] DIN-Norm 31645 zur Langzeitarchivierung
- Date: Thu, 10 Nov 2011 09:00:35 +0100
- From: Rita Albrecht <r.albrecht@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] DIN-Norm 31645 zur Langzeitarchivierung
Am 09.11.2011 23:12, schrieb Dietrich Pannier:
Selbst die
Gerichtsbibliothek muss für die DIN-Norm bei der Beschaffung für den
Richter erst mal zahlen. Wieso muss selbst das Gericht das anzuwendende
Recht erst kaufen? Deshalb sollte der kostenlose Zugang zu den Normen
zumindest ein rechtspolitisches Ziel sein (und nicht die Minimierung von
81 €)
Lieber Herr Pannier,
liebe Listenleser,
im Beirat des Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen
(NABD) im DIN e.V. (ja, das DIN ist privatrechtlich!) fuehren wir
regelmaessig die Diskussion mit den DIN-Vertretern darueber, dass Normen
kostenfrei zugaenglich sein muessten, allein auch schon deshalb, um ihre
Durchsetzung zu foerdern und die Akzeptanz zu erhoehen. Insofern kann
ich alles, was in den verschiedenen Beitraegen dazu auf dieser Liste
gesagt wurde, absolut nachvollziehen und unterstuetzen. Mir liegt es
also auch fern, als Verteidiger des DIN aufzutreten.
Fakt ist aber (und das muessen wir im NABD bei saemtlichen Diskussionen
immer wieder akzeptieren): Irgendjemand muss die Normungsarbeit
(professionelle Betreuung der einzelnen Normungsprojekte) bezahlen. Dazu
dienen in nicht unerheblichem Umfang die Einnahmen, die der Beuth-Verlag
(eine hundertprozentige Tochter des DIN) durch den Verkauf von Normen
erwirtschaftet und die zurueck an das DIN fliessen. Wuerde diese
Einnahmequelle wegfallen (weil die Normen beispielsweise frei ueber das
Internet zur Verfuegungstaenden), muesste einen finanzielle Kompensation
durch den Staat (Bund/Laender, egal in welcher Konstellation) in
erheblichem Umfang greifen. Das wuerde letztlich bedeuten, dass an
irgendeiner Stelle eintsprechende Steuereinnahmen rekrutiert werden
muessten.
Egal, wie man es also dreht und wendet: Letztlich muessen wir als
Buerger in irgendeiner Form in die Tasche greifen, um die Normung zu
bezahlen. Entweder alle gleichermassen ueber Steuermittel oder eben aber
in der derzeitigen Variante, dass die zahlen muessen, die einen direkten
Nutzen und oft auch einen wirtschaftlichen Vorteil aus der Anwendung von
Normen ziehen.
Was ist die bessere Alternative?
Viele Gruesse
Rita Albrecht
Vorsitzende des NABD im DIN e.V.
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