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Re: AW: [InetBib] Südkorea will Schulbücher komplett digitalisieren
- Date: Thu, 7 Jul 2011 09:45:17 -0000
- From: "Walther Umstaetter" <walther.umstaetter@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: AW: [InetBib] Südkorea will Schulbücher komplett digitalisieren
Im Prinzip geht es dort doch laengst nicht mehr darum, veraltete
Lehrbuecher zu digitalisieren, sondern die Lehre durch Digitalisierung
massiv zu modernisieren. Ob sich die Verlage darauf einstellen, oder der
Staat das selbst in die Hand nimmt, ist eigentlich sekundaer. Es muss und
es wird schon wegen des internationalen Wettbewerbs in aller Welt kommen.
Wie das wirtschaftlich am besten geschieht ist sicher ein heißes Thema,
haengt aber zunaechst davon ab, wer den besten Weitblick (das noetige
Wissen) hat, und da beobachte ich nur, dass sich immer mehr "Experten"
duemmer stellen als sie sind (das fuehrt aber leider zur Verdummung der
Laien und so mancher Politiker, die diesen "Experten" glauben), um aus
veralteten Technologien noch so viel Gewinn wie moeglich zu schlagen.
Das Schueler und Studenten schon heute eigentlich nur noch einen iPad
(Slate etc.) zum lernen brauchen (vergleichbar der alten Schieferatafel
;-), duerfte kaum noch jemanden verblüffen.
Zugang und Verbreitung werden sich mit oder ohne Verlagswesen sicher nicht
verhindern lassen - außer durch eine noch innovativere Technologie.
Es ist zwar richtig, dass Zugangssperren weiter wachsen, wenn die Preise
weiter steigen, aber das koennen nur die duemmsten Staaten wollen, da
jeder weiß, welche Anstrengungen gerade im Bildungsbereich politisch
modern sind.
Ich war frueher oft geschockt von der Dummheit vieler Menschen, bis mir
auffiel, wie viele sich nur dumm stellen. Das gehoert zur Perfektion
derer, die nur die erste Intelligenzstufe erreichen (wollen) ;-)
MfG
W. Umstätter
Hallo lieber Herr Graf,
bei allem Respekt.. ich fand meinen Beitrag jetzt weniger wirr als Ihren -
insbesondere die komische "Hardliner"-Schublade. Open Access ist auch
nicht in erster Linie "kostenlos" sondern ein anderes Modell der
Kostenverteilung und des wissenschaftlichen Publizierens mit größtem Maß
an Sichtbarkeit, in dem nämlich Zugänge für die Wissenschaft und Forschung
geschaffen werden.
Meine These ist schlicht: ohne Zugang keine Verbreitung wissenschaftlicher
Information. Zugangssperren können weiter wachsen, wenn die Preise weiter
steigen. Wenn diese weiter steigen, werden weniger kaufen. Wenn weniger
kaufen, werden langfristig auch Verlage daran zu knabbern haben. Das mag
ein Seitenaspekt der eigentlichen UrhR-Verlagsvertrags-Debatte sein, aber
es ist ein faktischer.
Trotzdem einen schönen Sommerabend!!!
Annette Kustos, M.A., M.A.-LIS
Leitung Hochschulbibliothek
Hochschule für Gesundheit
University of Applied Sciences
Universitätsstraße 105
44789 Bochum
Tel: +49 (0)234/77727-150
Mobil:
E-Mail: annette.kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx
Web: www.hs-gesundheit.de
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Klaus Graf
Gesendet: Mittwoch, 6. Juli 2011 15:09
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Südkorea will Schulbücher komplett digitalisieren
Liebe Frau Kustos,
Ihr Beitrag ist leider etwas wirr geraten. Ich möchte daher
von einer direkten Bezugnahme auf Ihre Aussagen absehen.
In den USA wird immer wieder beklagt, dass Lehrbücher
(textbooks) kaum noch bezahlbar sind. Und
Universitätsverlage (!) gehen gerichtlich in den USA gegen
Semesterapparate vor.
Darum wächst weltweit der Wunsch nach und die Produktion
von Open Educational Resources (OER), die frei (gratis und
möglichst auch libre) zur Verfügung stehen.
Das Steuerzahler-Argument für Open Access gilt auch für
Lehrbücher. Wissenschaftsfreiheits-Hardliner in dieser
Liste wie Ulmer oder Steinhauer sehen das anders und werden
Zeter und Mordio schreien, aber letztlich ist es nicht
einzusehen, wieso staatlich finanzierte Lehrkräfte ihr
Wissen in Ulmer-E-Lehrbücher einmauern dürfen statt es Open
Access zur Verfügung zu stellen.
Niemand außer mir neidet Herrn Ulmer seinen Porsche (o.ä.).
Aber Verlage sind keine Wohlfahrtsinstitutionen, sondern
kapitalistische Unternehmungen, für die der Profit an
erster Stelle steht und nicht das Teilen von Wissen an
möglichst viele, die seiner bedürfen.
Nach wie vor ist der Stand des Remote Access für
lizenzierte Datenbanken für Nicht-Universitätsangehörige
auch in solchen Bibliotheken, die sich wie die ULB
Düsseldorf - moralisch zu Unrecht - auch Landesbibliotheken
nennen, völlig unzulänglich. Steuergeldfinanzierte
E-Ressourcen für Studierende müssen auch registrierten
externen Benutzern zur Verfügung stehen!
Freundliche Grüße
Klaus Graf
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