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AW: [InetBib] Südkorea will Schulbücher komplett digitalisieren
- Date: Wed, 6 Jul 2011 15:00:35 +0000
- From: Annette Kustos <Annette.Kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: AW: [InetBib] Südkorea will Schulbücher komplett digitalisieren
Hallo lieber Herr Graf,
bei allem Respekt.. ich fand meinen Beitrag jetzt weniger wirr als Ihren -
insbesondere die komische "Hardliner"-Schublade. Open Access ist auch nicht in
erster Linie "kostenlos" sondern ein anderes Modell der Kostenverteilung und
des wissenschaftlichen Publizierens mit größtem Maß an Sichtbarkeit, in dem
nämlich Zugänge für die Wissenschaft und Forschung geschaffen werden.
Meine These ist schlicht: ohne Zugang keine Verbreitung wissenschaftlicher
Information. Zugangssperren können weiter wachsen, wenn die Preise weiter
steigen. Wenn diese weiter steigen, werden weniger kaufen. Wenn weniger kaufen,
werden langfristig auch Verlage daran zu knabbern haben. Das mag ein
Seitenaspekt der eigentlichen UrhR-Verlagsvertrags-Debatte sein, aber es ist
ein faktischer.
Trotzdem einen schönen Sommerabend!!!
Annette Kustos, M.A., M.A.-LIS
Leitung Hochschulbibliothek
Hochschule für Gesundheit
University of Applied Sciences
Universitätsstraße 105
44789 Bochum
Tel: +49 (0)234/77727-150
Mobil:
E-Mail: annette.kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx
Web: www.hs-gesundheit.de
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Klaus Graf
Gesendet: Mittwoch, 6. Juli 2011 15:09
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Südkorea will Schulbücher komplett digitalisieren
Liebe Frau Kustos,
Ihr Beitrag ist leider etwas wirr geraten. Ich möchte daher
von einer direkten Bezugnahme auf Ihre Aussagen absehen.
In den USA wird immer wieder beklagt, dass Lehrbücher
(textbooks) kaum noch bezahlbar sind. Und
Universitätsverlage (!) gehen gerichtlich in den USA gegen
Semesterapparate vor.
Darum wächst weltweit der Wunsch nach und die Produktion
von Open Educational Resources (OER), die frei (gratis und
möglichst auch libre) zur Verfügung stehen.
Das Steuerzahler-Argument für Open Access gilt auch für
Lehrbücher. Wissenschaftsfreiheits-Hardliner in dieser
Liste wie Ulmer oder Steinhauer sehen das anders und werden
Zeter und Mordio schreien, aber letztlich ist es nicht
einzusehen, wieso staatlich finanzierte Lehrkräfte ihr
Wissen in Ulmer-E-Lehrbücher einmauern dürfen statt es Open
Access zur Verfügung zu stellen.
Niemand außer mir neidet Herrn Ulmer seinen Porsche (o.ä.).
Aber Verlage sind keine Wohlfahrtsinstitutionen, sondern
kapitalistische Unternehmungen, für die der Profit an
erster Stelle steht und nicht das Teilen von Wissen an
möglichst viele, die seiner bedürfen.
Nach wie vor ist der Stand des Remote Access für
lizenzierte Datenbanken für Nicht-Universitätsangehörige
auch in solchen Bibliotheken, die sich wie die ULB
Düsseldorf - moralisch zu Unrecht - auch Landesbibliotheken
nennen, völlig unzulänglich. Steuergeldfinanzierte
E-Ressourcen für Studierende müssen auch registrierten
externen Benutzern zur Verfügung stehen!
Freundliche Grüße
Klaus Graf
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