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Re: [InetBib] Bibliothek blockiert Wikileaks



Am 11.12.2010 14:43, schrieb Eberhard R. Hilf:

Vorschlag: Assange folgt dem von ihm propagierten Prinzip ebenso wie seine
Supporter, und sie legen alle ihre Rechner offen, alle Leak-Anzapfer, alle
ihre Rechner-ID und Standorte, alle Namen, alle Motivationen.

Es ist schön wie sie hier, und in der ganzen Mail, zwei Punkte wild 
zusammen mischen die nicht zusammen gehören. Privatpersonen haben eine 
Privatsphäre und damit ein Recht auf Datenschutz, öffentliche 
Institutionen und damit der Staat nur in einem sehr begrenzten Bereich 
z.B. dem Schutz von Menschenleben.

freuen aus Neugier sicher

eine gewisse Neugier würde das bei mir natürlich befriedigen, aber viel 
wichtiger fänd ich es um mir ein umfassendes Bild über die Politik in 
Deutschland zu ermöglichen, damit ich meiner demokratischen Pflicht mit 
gutem Gewissen nachgehen kann.

, aber dient es
- Ihrer Sicherheit (Stand und Vorhaben der Terrorabwehr-Ermittlungen),

Was würde es Schaden Informationen zu diesem Thema nach einiger Zeit 
frei zu geben? Natürlich sollten die Namen der verdeckten Ermittler 
gelöscht werden. Diese Informationen würden helfen zu klären ob diese 
ganze Terrorpanik irgendwelche Substanz hat oder nur dazu dient Angst zu 
schüren, damit unbeliebte Gesetze durchgesetzt werden können.

2009 sind alleine in Deutschland 4160 Menschen im Straßenverkehr gestorben.
Am 11. September (dem größten Terrorakt bisher) starben 3015 Menschen.
Warum wird der Terror als riesige Gefahr aufgeblasen, aber kaum was 
gegen die Gefahr der Verkehrsunfälle getan?

- Ihrem Wohlstand (Offenlegen Ihrer Banktransaktionen und aller Ihrer 
Ausgaben und Einnahmen,
Einkaeufe), usf.?

Wie ich, wieter oben, bereits ausführte Privatmenschen und durchaus auch 
Unternehmen haben ein Recht auf Datenschutz und Privatssphäre, der Staat 
aber nicht. Auch wenn wir, nur, eine respräsentative Demokratie sind, so 
sollte das Volk doch seine Entscheidungen auf Basis aller Informationen 
fällen und dazu gehören auch Informationen die der Herrschenden Kaste 
(aka Politiker und Wirtschaft) unangenehm sind. Wenn Informationen über 
die Verstrickung von Wirtschaft und Politik (z.B. durch Lobbyismus) in 
großem Maße öffentlich werden würde, wäre das etwas das uns alle sehr 
Interessieren sollte.

WikiLeaks ist anders: es gibt kein serioeses Motiv fuer die ungefilterte
ungesichtete unbewertete Herausgabe alles dessen, wessen man habhaft
werden konnte, ausser dass sich damit bequem Einnahmen generieren lassen
(Einkommen von WikiLeaks aus der Vorauseinsicht von SPIEGEL, Guardian etc)

Wikileaks behauptet von sich auch, soweit ich weiß, garnicht 
investigativen Journalismus zu betreiben sondern als Mittelsmann für die 
Quellen des investigatiben Journalismus zu fungieren. Es ist eine 
Plattform für Whistleblower und als solche sehr wichtig.

Wir plaedieren daher

Dürfte ich fragen wer sich hinter diesem "Wir" verbirgt?

- fuer Open Access wissenschaftlicher Publikationen,
weil sie  Wissenschaft befoerdern, nicht aber fuer die Freigabe von
Firmeninterna,

Open Access ist ein sehr wichtiger Punkt und ich bin auch voll dafür das 
alle Wissenschaftler und Institutionen ihre vom Staat bzw. den Ländern 
geförderten forschungen für alle zugänglich veröffentlichen sollten, nur 
leider hat Open Access nicht wirklich viel mit dem Thema Wikileaks zu tun.

- fuer oeffentliche Diskussion von Gesetzesentwuerfen statt geheimer
Vertragsvorbereitungen des Staates mit Einzelnen (Atomgesetzvertrag)

Ja, aber da so etwas leider nicht öffentlich gemacht wird brauchen wir 
Plattformen wie Wikileaks die es ermöglichen das Whistleblower eben 
solche, wichtigen, Informationen veröffentlichen können. ACTA ist so ein 
Beispiel, die Form die es nun gibt ist schrecklich, aber wer weiß wie 
viel Schrecklicher sie noch wäre wenn die Unterlagen nicht frühzeitig 
und in verschiedenen Stadien geleakt worden wären. Nur dadurch konnte 
gezielter Widerstand geleistet werden.

- fuer freie Meinungsaeusserung statt anonymer maschineller Zumuellung
unliebsamer Server
- fuer Foren, bei denen sich die Beitragenden mit ihrem Namen aeussern,
statt Anonymae, eben wie inetbib.

Wer gibt Ihnen die Gewissheit das Sebastian Beßler mein richtiger Name 
ist?  Woher soll ich wissen das Sie wirklich Eberhard R. Hilf sind?
Wenn ich hier unter dem Pseudonym Lisa Müller posten würde, wäre das 
auch nur irgendwie anders als ob ich under dem Pseudonym 
F4il0R321132alpha (falls es jemanden mit diesem Pseudonym irgendwo geben 
sollte.. Ich bin es nicht und tut mir leid das ich ihn hier nutze) poste?
Verlangen sie, bevor sie mit jemandem ausserhalb des Internet reden 
erstmal das er sich ihnen gegenüber mit einem amtlichen Dokument 
ausweist? Wenn nicht, warum sollte dann so etwas im Internet verlangt 
werden?

wikileaks ist also ein ganz gewoehnlicher krimineller, strafbarer Akt,
nach den Gesetzen, die sich das 'Volk' gegeben hat.

Nette Aussage. Nennen Sie bitte auch nur ein einziges Gesetz gegen das 
die Plattform Wikileaks in Deutschland verstoßen hätte.

Auf den Punkt das unsere Regierung mit den Gesetzen die sie macht oft 
genug selbst gegen Gesetze (so etwas unwichtiges nur wie das 
Grundgesetz) verstößt und diese Gesetze dann vom Verfassungsgericht 
gekippt werden, will ich jetzt mal nicht eingehen.

Schaden ohne zu nutzen, - oder ist die voyageuristische Freude von
Einzelnen ein Volkswirtschaftlicher Nutzen?

Nicht jeder Nutzen ist immer Volkswirtschaftlich. Wenn es natürlich nur 
darum geht der Volkswirtschaft - und damit den Brieftaschen einiger 
weniger im Endeffekt - zu nutzen, ja dann ist Wikileaks schädlich da es 
hilft Korrruption (z.B. Einflussnahme der USA auf Russland zum Nutzen 
von Visa und Mastercard), illegale Machenschaften zwischen Staaten (die 
Duldung der El Masri Entführung z.B.) und noch eine Reihe mehr aufdeckt. 
Ich finde das die Wahrheit ein Nutzen ist der viel wertvoller ist als 
jeglicher Nutzen für die Volkswirtschaft. Aber vieleicht passt solche 
eine Einstellung nicht mehr in eine Welt die jeden Nutzen nur noch in 
Währungen beziffern kann.

Gruß

Sebastian Beßler

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