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RE: [InetBib] Digitalisierte Spitzenstücke der Bayerischen Staatsbibliothek als iPad-Application
- Date: Wed, 14 Jul 2010 13:57:47 +0200
- From: "Kay Heiligenhaus" <kay.heiligenhaus@xxxxxxxxxxxx>
- Subject: RE: [InetBib] Digitalisierte Spitzenstücke der Bayerischen Staatsbibliothek als iPad-Application
Liebe Frau Ecks,
Völlig Ihrer Meinung, doch scheint es mir absurd, die Eingangsfrage so zu
stellen - (mal angenommen) mit der ganzen Ausschließlichkeit des dt. "oder"
dahinter! Das sollte selbstverständlich ein UND sein!
Nein. Das war schon bewußt so geschrieben. Gerade bei einem "Gratis-Angebot",
das zusätzlich zur Bereitstellung von Digitalisaten über ein bereits
bestehendes Web-Angebot etabliert werden soll, macht es m.E. nur sehr bedingt
Sinn, eine App zu entwickeln. Man kommt da mit z.B. dem iWebKit schon ziemlich
weit, um eine bestehende Web-Anwendung noch iPad/iPod/iPhone-affiner zu
gestalten. Und man hat m.E. den Vorteil, daß man nicht an getrennten Baustellen
werkelt. Von daher ist die App der BSB m.E. ein wirklich gelungener Wurf für
einen aktuell recht begrenzten Zweck. Da folge ich in jeder Hinsicht Herrn
Stephan.
Na hoffentlich doch lange, bevor der Strom ausfällt :-)! -- Es werden immer
nur Wenige sein, die sich zu ihrem Phone und Laptop noch eine
Zwischenstufe leisten können.
Ich weiß nicht, ob das Argument wirklich zieht. Apple ist es gelungen, ganz
entgegen der Einschätzung der meisten Experten im Vorfeld, ein Gerät mit
herausragenden technischen Eigenschaften für _unter_ 500 EUR anzubieten.
Spekuliert hatte man vorher, ob es gelingen wird, es für _unter_ 1.000 EUR in
den Markt zu bringen. Nun hoppeln die anderen mal wieder hinterher - und wir
werden sehen, was sich da preislich in der Zukunft tun wird.
Schon auch die Wortwahl zeigt, dass dies
hübsche Ding weder das eine noch das andere ersetzten und als
ausschließliches Besitztum nicht den ganzen Umfang des elektronischen
Wissens und der Kommunikation zugänglich machen kann - und ich dachte
eigentlich auch immer, dass es bei der Frage der Entwicklung solcher
Anwendungen nicht zuletzt um eine universale Verfügbarmachung geistiger
Güter ginge; eben nicht nur als Prestige-Werbung und für eine Elite, die sich
bestimmte (in der Tat höchst welterlöserisch-nervtötend angepriesene)
Endgeräte leisten kann.
Naja. Das war bei Mobiltelefonen in der Vergangenheit nicht anders. Ihre Kritik
geht da m.E. grundsätzlich in die falsche Richtung. Natürlich kaufen sich die
"Fans" (wozu ich mich in keiner Weise zähle) zunächst mal gerne ein neues
Apple-Gadget, campieren dazu vor den AppStores und kommen anschließend mit
seligem Blick und eilig aufgerissenem Karton (ach, nein, das macht ein Applefan
nicht ;) freudestrahlend aus dem Laden und twittern anschließend die Welt zu
vor lauter Glück. Mich interessiert das Teil eher technisch. Ich trage es nicht
wie eine Monstranz vor mir her, habe kein Schutzhüllchen drum und putze auch
nicht die ganze Zeit am Display rum. Mich interessiert einfach, was das Ding
kann. Und wenn es nix kann, was ich brauche, dann schmeiße ich es in die Ecke
wie meinen Sony E-Book-Reader nach zwei Wochen rumstochern. Das tue ich aber
nicht als Privatmensch, sondern als Entwickler in einem Unternehmen, das sich
mit solchen Fragen beschäftigt, für die das iPad tatsächlich neue Möglichkeiten
bieten könnte.
Schönen Tag noch, vielleicht auch Ihnen allen von ferne zugefächelt etwas
Kühlung -
Ihnen auch - ich hab' den Eindruck, ein Lüftchen ist angekommen. Zumindest das
iPad neben mir hat aufgehört zu bruzeln. Ich wollte es schon in den Kühlschrank
legen. ;)
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus
--
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