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[InetBib] WDR-Doku zur Kölner Archiv-Katastrophe
- Date: Sat, 20 Feb 2010 14:35:00 +0100
- From: Gergely Rácz <gergely.racz@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] WDR-Doku zur Kölner Archiv-Katastrophe
Hier ein TV-Programmhinweis für die kommende Woche:
Freitag, den 26. Februar 2010, 20:15 - 21:00
Ein Jahr nach dem Einsturz - Wie Köln sein Gedächtnis wieder findet
Film von Werner Kubny, Per Schnell und Kamilla Pfeffer
Als am 3. März das Kölner Stadtarchiv einstürzte, richtete sich
verständlicherweise zunächst die Aufmerksamkeit und Sorge auf die
Verschütteten und auf diejenigen, die ihre Wohnungen verloren hatten.
Die nächste Frage gilt der Verantwortung für dieses Unglück. Doch
daneben und dahinter wird deutlich, wie unermesslich groß der kulturelle
Verlust ist. Das Stadtarchiv stand nie wirklich im Rampenlicht, doch es
war das größte und bedeutendste nördlich der Alpen, enthielt den
wichtigsten Bestand an mittelalterlichen Dokumenten, Tausende von
Urkunden von Kaisern, Fürsten und Kaufleuten, von Klöstern, Kirchen und
Päpsten, alle Ratsprotokolle der Stadt Köln seit dem 14. Jahrhundert,
wertvolle alte Handschriften - und fast 800 Nachlässe prominenter
Kölner. Das alles lag am 3. März plötzlich unter Trümmern und wird
seitdem mit höchstem Aufwand geborgen.
Werner Kubny, Per Schnell und Kamilla Pfeffer haben für die
Dokumentation "Das Archiv" seitdem - zum großen Teil exklusiv -
beobachtet, was alles getan wird, getan werden muss, um wenigstens einen
Teil der Archivbestände zu retten und wiederherzustellen. Sie haben
Profis und freiwillige Helfer bei ihrer Arbeit begleitet - und
herausgefunden, dass die Hinterlassenschaften der Vergangenheit für
manche von ihnen eine ganz persönliche Bedeutung haben. Sie haben die
seltenen Glücksmomente miterlebt, bei denen besonders wertvolle Urkunden
oder Bücher wenig oder gar nicht beschädigt geborgen werden konnten. Vor
allem aber haben sie mit Menschen gesprochen, die - wie die
Schriftsteller Dieter Wellershoff und Günter Wallraff - mit dem Einsturz
des Archivs große Teile der eigenen künstlerischen Arbeit oder - wie
René Böll - den Nachlass naher Angehöriger verloren haben.
So wird bei dieser Zwischenbilanz ein Jahr nach dem Unglück klar, dass
der Schuttberg mitten in Köln sehr vielfältige und sehr menschliche Züge
trägt - und dass der Weg hin zu einer vollständigen Wiederherstellung
des "Gedächtnisses" noch sehr, sehr lang sein wird.
Redaktion: Beate Schlanstein
(http://www.wdr.de/programmvorschau/object4Broadcast.jsp?broadcastId=3308663)
weitere Informationen unter:
http://www.kubnyfilm.de/frs1_aktuelles.htm
mit freundlichen Grüßen,
Gergely Rácz
--
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