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Re: [InetBib] Einsatz von Open Source Bibliothekssystemen in Deutschen Bibliotheken
- Date: Wed, 10 Dec 2008 17:38:26 +0100
- From: Jakob Voss <jakob.voss@xxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Einsatz von Open Source Bibliothekssystemen in Deutschen Bibliotheken
Sehr geehrter Herr Lehmann,
Wie ich schon schrieb, hege ich durchaus Sympathien für Allegro. Michael
Lackoff hat die Vorteile ebenso wie die Problematik gut zusammengefasst,
so dass eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist. Das Begriffliche
Durcheinander in ihrer Antwort kann ich allerdings nicht so stehen lassen.
Sie schrieben:
"... Kritikpunkt, ... dass sich Allegro selbst in eine technologische
Sackgasse manövriert hat." So hat es Herr Voß zwar nicht gesagt, aber
Sie interpretieren es so.
Entschuldigung, was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Ich lese daraus: nur wer sich OpenSource bezeichnet, ist nicht in
> der Techno-Sackgasse!
Nein. Allegro hat sich durchaus aufgrund einer Vielzahl von Sonderwegen
und Eigenentwicklungen in eine Sackgasse manoviert (im übrigen trifft
das auch auf viele andere Bibliothekssoftware zu). Das ist aber nichts
außergewähliches sondern leider ein übliches Phänomen bei Software,
unabhängig ob OpenSource oder nicht.
Ich denke, allegro-C ist weiterhin eine kommerzielle Software. Sie hat
nur einen erstaunlich niedrigen Preis. Damit rutscht sie
automatisch(?)&gedanklich in die Nähe von OpenSource.
Die Gedankliche Nähe zwischen OpenSource und niedrigen Preisen ist ein
Trugschluß, egal in welche Richtung man ihn zieht. Genausogut könnten
hier die Schußgrößen des Bibliothekars und die Ausgestaltung der
Mahngebühren in Beziehung gesetzt werden.
> Bei den kommerziellen Produkten entscheidet alleine Qualität
> und Können(Marketing) der Firmen, ob sie bestehen oder nicht.
Qualität von Software und Erfolg korrelieren zumindest ein Wenig, wobei
die Korrelation bei OpenSource etwas stärker ist, da dort der Regel das
Marketing geringer und die Möglichkeiten zur Beurteilung der Qualität
höher. Wenn ich die Qualität von Software beurteilen sollte, würde ich
mir zum Beispiel die Dokumentation des Quellcodes ansehen. In den
meisten Fällen ist das Ergebnis so wies es Lauren Weinstein im Artikel
"The Devil You Know" der Communications of the ACM vom Dezember 2003,
Seite 144 beschreibt:
"Get past the flashy graphics and fancy user interfaces, and you
frequently descend into a nightmarish realm of twisted spaghetti-like
code that might better belong in a Salvador Dali painting."
(zitiert nach http://www.literateprogramming.com/quotes_sa.html)
Weitere Spekulationen über das Für und Wider von OpenSource im
Zusammenhang mit Allegro halte ich für müßig, da wie ich schon schrieb
der Zug sowieso vor spätestens 5-10 Jahren abgefahren ist.
Schöne Grüße
Jakob Voß
--
Jakob Voß <jakob.voss@xxxxxx>, skype: nichtich
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