Sehr geehrte Listenteilnehmer,ich bitte folgende Stellungnahme zum Thema von Frau Dr. Braun-Gorgon, Leiterin der subito-Geschäftsstelle, zur Kenntnis zu nehmen.
Mit freundlichen Grüssen, i.A. Jörg Schwiemann. [stellungnahme]Ich weise darauf hin, dass bei allen Verhandlungen subito nicht von Hobbyjuristen beraten wurde, sondern von renommierten Anwälten, die Ihr Geschäft verstehen und einschätzen können welche Möglichkeiten das Gesetz noch zulässt.
subito. Dokumente aus Bibliotheken e.V. ist weder dem DBV noch anderen Organisationen verpflichtet. Subito hat in seiner Satzung den Zweck klar ausgewiesen und handelt entsprechend.
In den Abstimmungsprozess zu Nachtrag 1 waren alle Mitglieder involviert, so auch Frau Dr. Beger in Ihrer Eigenschaft als Direktorin der SUB Hamburg. Der Nachtrag 1 zum Rahmenvertrag wurde von den Mitgliedern in einer ordnungsgemäß einberufenen Mitgliederversammlung im Dezember 2007 ohne Gegenstimmen angenommen.
Ich möchte Sie weiterhin darüber informieren, dass die Hinweise auf elektronische Lieferungen ohne Lizenzgebühren durch die British Library wohl "Schnee von gestern sind". Auch die British Library hält sich an die Gesetze, so dass elektronische Lieferungen nach Deutschland an nicht kommerzielle Nutzer nur gegen Bezahlung einer Copyright Fee entweder über Ariel oder Secure Electronic Delivery = DRM möglich ist. Ich empfehle außerdem, die Lizenzkosten der British Library und von subito zu vergleichen. Die Preise der BL finden sie unter:
www.bl.uk/servicea/document/searchserials.html.Ärgerlich ist aus meiner Sicht, dass wir einer etwas merkwürdigen Situation gegenüber stehen. Während die intensiven subito Nutzer überwiegend Verständnis für die aktuell nicht einfache Situation aufbringen, kommt die lauteste Kritik von Personen, die nachweislich den Lieferdienst bisher nie in Anspruch genommen haben. Ansonsten kann die Diskussion nur als Hilflosigkeit gegenüber dem Gesetzgeber gewertet werden.
Es bleibt jeder Institution und jeder Privatperson unbenommen, sich eine jeweils individuelle Auslegung des Gesetzes zurecht zu legen. Deutlich zu weit geht jedoch der Versuch, Anderen eine ganz bestimmte und sicherlich sehr exponierte Rechtsauffassung aufzwingen zu wollen.
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Da wir nicht wissen, ob und wann Subito e.V. dies auch über Inetbib zu kommunizieren beabsichtigt, hier nur kurz der Hinweis auf die inhaltlich magere, keine neuen Erkenntnisse bringende und alle kritischen Punkte (DRM, Knebelverträge, etc.) sorgsam aussparende Pressemitteilung von gestern: http://www.subito-doc.de/cms/files/Presseerklaerung-Subito.pdf Eine wirkliche Auseinandersetzung mit der geäußerten Kritik ist dabei nicht einmal im Ansatz erkennbar. Die Behauptung, die "Spekulationen und Fehlurteile" würden von Personen getragen, die es besser wissen müssten, ist zweifellos richtig (schließlich handelt es sich immerhin um den Vorsitzenden der DBV-Rechtskommission), nur besteht leider die starke Vermutung, dass es eben keine Fehlurteile sind und diese es tatsächlich besser wissen (als Subito). Aber sicher sind wir die einzigen, die sich fragen, warum Subito im Zuge der Verhandlungen nicht den Rat der DBV-Rechtskommission eingeholt hat, ganz zu schweigen von den Vertretern der Fachgesellschaften im Urheberrechtsbündnis, die natürlich auch nicht um Rat gefragt wurden ... Interessant ist noch, dass auf der Subito Website steht ... Eine Stellungnahme zu den gegen die Lizenzverträge vorgebrachten Vorwürfe [sic] in Internetforen und Fachzeitschriften ... Weiss jemand, ob kritische Auseinandersetzungen mit den Subito- Verträgen bereits in Fachzeitschriften erschienen oder ob solche Artikel im Druck sind? Mit freundlichen Grüßen, B.-C. Kämper, UB Stuttgart
-- Joerg Schwiemann subito e.V. - Administration - Cicerostr. 37, 10709 Berlin, Germany e-mail schwiemann@xxxxxxxxxxxxx tel ++49-30-417497-14 fax ++49-30-417497-20