On 10/19/07, Sebastian Wolf <sebastian.wolf@xxxxxxxxxxxxxxxx> wrote:
"Wir müssen die Nutzer davon überzeugen, dass ein Brockhaus
wesentlich wertvoller ist als Wikipedia", sagt Christina Michel,
Diese pauschale Aussage ist auch aus meiner Sicht falsch. Wir müssen den
Nutzer von gar nichts "überzeugen". Wir müssen ihm vermitteln, wo die
Stärken und Schwächen der Wikipedia liegen und wo die Stärken und
Schwächen von Brockhaus & Co liegen. Wo Google sinnvoll ist und wo
nicht. Wo Fachdatenbanken helfen und wo nicht.
Ein(e) Bibliothekar/Bibliothekarin, die die unkritische und
unreflektierte Nutzung von Wikipedia durch die unkritische und
unreflektierte Brockhaus-Nutzung ersetzt, wird weder den Bedürfnissen
der Nutzer noch den Werken und ihren Eigenheiten gerecht. Auch
pauschale Aussagen über "Fachdatenbanken" sind nicht so prickelnd, ich
habe mir heute mal wegen der Pressemitteilung der FIZ GmbH deren
Angebot angeschaut und fühle mich in ein anderes (zurückliegendes)
Jahrhundert zurückversetzt.
Wer die Güte von Information immer noch danach beurteilt, ob etwas frei
zugänglich ist oder nur gegen Bezahlung zu haben ist, oder ob etwas
gedruckt oder elektronisch vorhanden ist, lebt eindeutig im falschen
Jahrhundert.
Über GetInfo bin ich über ein paper "Evaluating Authoritative Sources
using Social
Networks: an insight from Wikipedia" gestolpert, das ich für 20 Euro
via GetInfo hätte erwerben können. Google wirft dankenswerterweise bei
der Suche http://istlab.dmst.aueb.gr/~nkorf/papers/OISJournal_final.pdf
aus. Unterstellt, dass es sich auch um das Paper handelt, werden
solche Vorstellungen eines Zusammenhangs zwischen Medium, Preis und
Qualität gerade durch solche Einzelbeispiele ad absurdum geführt, in
denen es um genau den gleichen Text geht...
In den richtigen Händen, für den richtigen Bedarf und mit einer
passenden Einweisung, mit viel Geduld und Hilfestellung (und wohl auch
mit den entsprechend tiefen Taschen) können Angebote wie GetInfo ja
durchaus hilfreich sein...
Mathias