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Re: [InetBib] "Google IST die OBJEKTIV beste Suchmaschine"
- Date: Mon, 02 Jul 2007 12:25:24 +0200
- From: Sebastian Wolf <sebastian.wolf@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] "Google IST die OBJEKTIV beste Suchmaschine"
Hallo Herr Umstätter, liebe Liste,
h0228kdm schrieb:
Wie unwichtig da das Markenbewusstsein ist, zeigt sich auch daran,
dass die meisten die damalige Bedeutung von AltaVista oder Inktomi heute
gar nicht mehr kennen. Sogar die Vorzüge von AltaVista (mit truncation
Das ist viel Wahres dran.
Bemerkenswert wäre noch, dass man bei der vorgegebenen Frage
"laser removal" durch die Einengung "laser removal" UND "adverse reactions"
bei
Noch bemerkenswerter ist allerdings, was passiert, wenn man versucht,
sich bei der Anfrage "laser removal" "adverse reactions" wirklich bis
zum letzten Treffer durchzuklicken. Standardmäßig werden bei allen
Suchmaschinen ja vermeintliche oder echte Dubletten per "Suchfilter"
entfernt. MSN filtert sogar alles, was anstößig sein könnte (dazu
gehörte zumindest zeitweilig auch das Wort "Staatsexamen").
Ergebnis:
Yahoo (304 Treffer) zeigt nach Abschalten des "Suchfilters"
1080 Treffer an - man gelangt bis zu Treffer 1000, mehr werden
grundsätzlich nicht angzeigt.
Bei MSN (395 Treffer) gelangt man (nach doppelter Bestätigung, ob man
denn auch wirklich alle Suchergebnisse sehen möchte) bis zu Treffer 210.
Mehr gibt es offenbar nicht, oder werden aus welchen Gründen auch immer
zensiert.
Google (1.500 Treffer) lässt sich nicht dazu bewegen, mehr als 387
Treffer anzuzeigen (trotz Abstellen aller Suchfilter). Den Rest gibt es
nicht oder er wird zensiert.
Hintergrund: Die Suchmaschine rechnen die Trefferzahlen aus ihren
Teilindexen hoch. Wenn Google z.B. in einem Teilindex 30 Treffer findet
und es 50 Teilindexe gibt, dann gibt Google als Gesamtmenge 1.500
Treffer aus. Dabei kann es in einem anderen Teilindex natürlich 100
Treffer geben oder auch 0 Treffer. Wenn's passt, ist das also reiner Zufall.
Fazit: Den Trefferanzeigen der Suchmaschinen sollte man am besten keinen
Glauben schenken. Der Wahrheitsgehalt einer Treffermenge bei den großen
Suchmaschinen ist ungefähr so hoch, wie die Beteuerung der meisten
Radfahrer bei der Tour de France, nicht gedopt zu sein. Beides tendiert
gegen Null.
Geben Sie z.B. mal bei "Google Scholar" "the" als Suchwort ein. Sie
finden über 1,4 Mrd. Treffer. Das ist schon erstaunlich wenn man
bedenkt, dass "Google Scholar" laut seriösen Untersuchungen aus dem Jahr
2004/2005 insgesamt nur schätzungsweise 10-20 Mio. Dokumente indexiert
hat. Es mögen inzwischen mehr sein (evtl. 50 Mio., wer weiß das schon) -
die genauen Treffermengen werden bei Google allerdings so gut gehütet,
wie ein Staatsgeheimnis.
Viele Grüße
Sebastian Wolf
--
Sebastian Wolf, Universitätsbibliothek Bielefeld
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