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Re: [InetBib] Was wollen Sie den Listenteilnehmern sagen ...? (Re: Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf )



Abgesehen von der Vernichtung wertvoller Buecher und der
undokumentierten Veraeusserung sogenannter Dubletten ist
der eigentliche Skandal, dass sich mindestens seit 2002 die
UB Eichstaett und insbesondere Dr. Littger auf ihren
unbestreitbaren Meriten im Umgang mit Altbestaenden
ausruhen konnten, ja nach wie vor von den Fachkollegen
ausserordentlich hofiert wurden.

Ich erinnere mich an ein Telefonat mit einem
AKThB-Funktionaer - ich denke, es war Bepler - 2002, in der
er abstritt, etwas von den Altbestands-Dublettenverkaeufen
von Eichstaett, die ich 2002 aufdeckte, gewusst zu haben.
Der Zusatz Altbestand ist wichtig, denn die perfide
Strategie der Eichstaett-Apologeten ist es ja, moderne
Dubletten aus der Zeit ab 1850 oder 1900 (Definition des
Handbuchs der historischen Buchbestaende) und
provenienztragende Stuecke aus der Zeit vor 1800 in einen
Topf zu werfen.

Littger hatte die Dublettenverkaeufe zwar im Jahrbuch der
kirchlichen Bibliotheken angedeutet, aber den Lesern war
das in seinen Konsequenzen so nicht klar.

Die Dublettenverkaeufe Littgers wurden auch nach meiner
"Enthuellung" unveraendert fortgesetzt.

Dass Schweizer und Nordtiroler und rheinisch-westfaelische
Kapuzinerbibliotheken schuetzenswerte Gesamtheiten und
Forschungsobjekte sind, bayerische Kapuzinerbibliotheken,
die den gleichen Ordensprinzipien unterlagen,
undokumentiert zerstueckelt werden duerfen, ist nicht im
mindestens nachvollziehbar. Herr Kaemper hat das bereits
dargestellt.

Der Funktionaer zeigte sich 2002 nach Konfrontation mit
meinen Recherchen ueber die Dublettenverkaeufe nicht
erfreut, er meinte aber, man muesse durch kollegiale
Einflussnahme (und nicht durch oeffentliche Entruestung)
solche Faelle bereinigen.

Bereinigt hat er aber gar nichts, Dr. Littger wurde nach
wie vor als hochangesehener Kollege zu Vortraegen auf der
AG-Tagung gebeten (pikanterweise ueber die Saekularisation)
und er ist - damit hat man den Bock zum Gaertner gemacht -
Mitglied der interkonfessionellen Altbestandskommission.

Ja, es ist der eigentliche Skandal, dass Littger sein
Zerstoerungswerk, das durch den neuen Besen Reich eine ganz
neue Qualitaet erhielt (die ihm unsympathisch sein
duerfte), fortfuehren und sich der Kumpanei der Zunft
sicher sein durfte.

Wir werden es wohl auch nicht erleben, dass die hochrangige
Buchsammlung der "Stimmen der Zeit" SJ als Ganzes
dokumentiert wird, denn bei dieser von der UB Eichstaett
ebenfalls erhaltene Bestand soll genauso wie die
Kapuzinerbibliotheken behandelt, also durch
Dublettenverkaeufe dezimiert werden (durch Nachlaesse u.a.
sind in diesem Bestand von ca. 100.000 Baenden ebenfalls
viele Drucke vor 1800).

Ich stelle Herrn Stephan eine einfache Frage (und rechne
damit, dass er zu feige ist, nach dem Bibelwort Ja ja oder
nein nein zu sagen):

Befanden sich die Aussoderungen in Eichstaett (sowohl die
sog. Dublettenverkaeufe als auch die Buchvernichtungen) im
Einklang mit den fuer die Kirchlichen Bibliotheken als
Standard verbindlichen Altbestandsregeln?
http://www.akthb.de/Altbestandsregeln.htm

Klaus Graf  



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