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Re: [InetBib] Was wollen Sie den Listenteilnehmern sagen ...? (Re: Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf )
- Date: Sat, 17 Mar 2007 17:00:03 +0000 (GMT)
- From: bernd-christoph.kaemper@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
- Subject: Re: [InetBib] Was wollen Sie den Listenteilnehmern sagen ...? (Re: Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf )
Armin Stephan schrieb:
Lieber Herr Dietz,
auch diese Info von Ihnen erscheint mir unklar und deshalb
interpretationsbedürftig.
Was wollen Sie den Listenteilnehmern sagen, indem Sie auf
Veranstaltungen der UB Eichstätt zum Alten Buch hinweisen?
Wollen Sie ihnen sagen, dass die KollegInnen in Eichstätt
vielleicht doch ganz passable AltbestandsbibliothekarInnen sind?
Oder wollen Sie ihnen sagen, dass die KollegInnen in Eichstätt noch
viel schlimmere HeuchlerInnen sind als Herr Graf meint?
Oder wollen Sie die Einordnung einfach der Leserin oder dem Leser
überlassen?
Alles drei schiene mir möglich. Deshalb frage ich nach.
Lieber Herr Stephan,
nicht die Info ist unklar, sondern ihr Wunsch nach Aufdeckung einer
dahinter verborgenen Agenda lässt ihnen keine Ruhe. Infos können
bisweilen lästig sein, das verstehe ich ja ...
Um Herrn Dietz die Mühe der Selbstinterpretation abzunehmen,
antworte ich einfach mal für ihn, denn so schwer ist das nicht zu
ergründen.
Der Kollege Dietz, der den Arbeitskreis Information (AKI) in Stuttgart
als Dozent an der FH für Bibliothekswesen vor über 20 Jahren
mitbegründet hat, war immer breit an allen Entwicklungen im
Informationswesen interessiert - sein assoziativer Schreib- und Info-
Stil ist möglicherweise gewöhnungsbedürftig, aber er ist einseitiger
Agitation sicherlich völlig unverdächtig. Was Clara Müller über die
Anfänge des Stuttgarter Kreises für Dokumentation und Information
(SDKI) in der 1. AKI-Festschrift 1989 geschrieben hat, das trifft sicher-
lich auch auf Karl Dietz heute noch zu:
"So kamen 1964 in Stuttgart einige Dokumentare zusammen, um
Gedanken auszutauschen, die Meinung der Kollegen zu den eigenen
Problemen zu hören, ein bißchen zu klagen und gute und üble
Erfahrungen vorzustellen. Man fand Gefallen an den Zusammenkünften;
es war eine bescheidene, zwanglose, stetig wachsende, heitere
Runde, in der auch Querköpfe wohl gelitten waren. (...) Jeder Einzelne
war zur geistigen Mitarbeit gefordert und zur Formulierung seiner
Gedanken: es war im wahrsten Sinne Fort- und Weiterbildung."
(... das "auch Querköpfe wohlgelitten" gefällt mir besonders ...)
Wie wär's, wenn Sie einfach davon ausgingen, daß Karl Dietz wie
vielen von uns hier Bibliotheken mit ihren großen Sammlungen, die
nicht nur der Information dienen, sondern auch kulturelle Überlieferung
bewahren am Herz liegen, daß er aber - ebenfalls wie viele andere
hier - fassungslos davorsteht, was einer solchen Bibliothek geschehen
kann und deshalb einfach mehr wissen will? Für den Schutz der
Bestände in Karlsruhe war schließlich auch das einer breiten Öffent-
lichkeit zu vermittelnde Bewußtsein für den Wert der dort bewahrten
Schätze das Entscheidende.
Ihre dritte Interpretation entspricht aber sicher guter Tradition in einer
aufgeklärten Gesellschaft und steht völlig im Einklang mit den bereits
von Clara Müller formulierten Grundsätzen der Arbeit auch des
heutigen AKI. Wobei die Tradition der Dokumentation, verstanden
als "das Zusammenholen und Sammeln von Erkenntnissen, Fakten,
Daten, deren Bereithaltung durch systematische Speicherung, die
Weitergabe auf Anfrage oder als gezielte Information zu Forschung
und Entwicklung" (Clara Müller) natürlich die Basis für das alles bildet.
Mit besten Grüßen,
Bernd-Christoph Kämper, UB Stuttgart
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.