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Re: [InetBib] unicode und Bibliothekskataloge +Transliterationsfragen
- Date: Tue, 26 Sep 2006 12:58:11 +0200
- From: Florian Möllers <f.moellers@xxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] unicode und Bibliothekskataloge +Transliterationsfragen
Hallo,
Annekathrin Genest schrieb:
-in jüngerer Zeit wurde ich mehrfach mit der Auffassung von Seiten der
IT-Verantwortlicher konfrontiert, dass unicodefähige Rechner (also mit allen
Zeichensätzen und Sprachunterstützungen) die Netzwerksicherheit gefährden.
Ist da wirklich etwas dran?
Nein. Und trotzdem auch ja.
Ja, denn jeder ans Internet angeschlossener Rechner ist ein
Sicherheitsrisiko für das Netzwerk. Trotzdem will niemand (am wenigsten
die ITler ...) auf einen Internetanschluss verzichten.
Nochmal ja, denn jedes Stück Software auf einem Rechner kann einen
Fehler enthalten, der das System angreifbar macht. Das gilt für ein
Office Paket genauso wie für eine Erweiterung des Betriebssystems (hier:
Unicode Unterstützung).
Diese Überlegungen sind aber so theoretisch, dass man für die Praxis
eindeutig "Nein" sagen kann. Unicode Unterstützung für sich genommen ist
keine größere Gefahr für die Netzwerksicherheit als der Betrieb eines
Computers ohne Unicode Unterstützung.
Man muss hier Nutzen und mögliche Risiken gegeneinander Abwägen: Ist es
wichtiger, dass in einem polnischen Kulturinstitut Texte in der
Landessprache angezeigt und geschrieben werden können, oder hat die
theoretische Möglichkeit eines Angriffs Vorrang? Wie sieht es mit
Literatur über Polen in kyrillischer oder chinesischer Schrift aus?
Anzeigen oder der Sicherheit opfern?
Um es noch weiter auf die Spitze zu treiben: Wenn ihre
IT-Verantwortlichen in der Unicode Unterstützung eine Gefahr sehen, dann
sollten sie schnellstmöglich Windows von allen Rechnern entfernen, die
Rechner vom Internet trennen und einzelne, speziell gesicherte Rechner
zum surfen und emailen aufstellen. Dann darf es auch keinen
elektronischen Datenaustausch zwischen diesen Rechnern und den
Bürorechnern geben, alles muss ausgedruckt werden.
Oder sie schalten gleich alle Computer aus.
So, Ende der Mittagspause.
Florian Möllers
bedeckt, aber trocken in Jülich
--
Florian Möllers
Zentralbibliothek
Forschungszentrum Jülich GmbH
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.