[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: [InetBib] Google book scanning project
On Tue, 15 Aug 2006 12:23:49 +0200
delin@xxxxxx (Delin, Peter) wrote:
Interessanter Artikel aus der Washington Post vom Sonntag
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/08/12/AR2006081200886.html
Sie wollen nicht nur Millionen, nein, sie wollen alle
Bücher
digitalisieren und damit eine Volltextdatenbank
tatsächlich aller Bücher ins Web stellen.
Ergaenzend:
http://www.archival.tv/2006/08/13/google-showtimes-the-uc-library-system/
http://archiv.twoday.net/stories/1959783/ (Artikel in
"Computergenealogie")
http://wiki.netbib.de/como/GooglePrint
Hier nochmal die Todsuenden von Google Book Search:
* Die auch den Partnerbibliotheken verordnete
Geheimniskraemerei
Kein Bibliothekar kann Einfluss auf die Fehlentwicklungen
von GBS nehmen, da die Bibliothekare, die mit GBS zu tun
haben, ihrerseits von den anderen Bibliothekaren
abgeschottet werden. Ein "vernuenftiger Dialog" ist so
nicht moeglich.
* Die überwiegend miserable Scanqualität
Sehr häufig sind fehlende Seiten, Scanfehler und kaum
leserliche Seiten. Paginierungsprobleme werden nicht
wirklich bewaeltigt.
* Keine brauchbare OCR fuer Fraktur
Voellig nutzlos fuer die Allgemeinheit ist das Scannen von
Buechern in Fraktur, die nicht im Volltext zugaenglich
sind, da die OCR unbrauchbare Ergebnisse liefert. (Die
Bibliotheken erhalten zwar Scans ihrer eigenen Buecher,
duerfen diese aber nicht extern zugaenglich machen.)
* Voellig unzulaengliche Metadaten
* Unbrauchbare Metadaten bei Zeitschriftenjahrgaengen und
mehrbaendigen Werken
Wenn diese nicht im Volltext vorliegen, ist das Wissen,
dass irgendwo in der Zeitschrift fuer hessische Geschichte
ein bestimmter Begriff auf Seite 423 auftaucht, nur bedingt
hilfreich, um nicht zu sagen: man moechte in den Tisch
beissen.
Nur wenn man Glueck hat, kriegt man nach einigen Versuchen
heraus, um welchen Jahrgang es sich handelt.
* Urheberrechts-Paranoia, die uns von Buechern nach 1864
ausschliesst
Unerfindlich ist, wieso Buecher aus dem 17. Jahrhundert nur
als Snippet View praesentiert werden:
http://books.google.com/books?q=date%3A1600-1700&btnG=Search+Books&as_brr=0
* Undurchschaubare Suchfunktion.
Diese erfasst nicht den Gesamtbestand, beispielsweise wird
von mehrbaendigen Werken manchmal nur ein Band ausgeworfen.
--
Trotz all dieser Maengel frage ich mich, wieso keine
Bibliothek die Existenz von Buechern in GBS in ihren
Katalogisaten vermerkt?
Klaus Graf
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.