Walther Umstaetter schrieb:
Das gedruckte Buch als Informationsausgabemedium gewinnt seit
Jahrhunderten ungebrochen an Bedeutung, als Archivmedium ist es seit
1963 auf dem stetigen Rückzug, als man mit der Digitalisierung der
Bibliografien in Bibliotheken (Weinberg Report) begann.
Es ist allerdings einfach so, dass ein auf ordentliches Papier
gedrucktes Werk bei anständiger Lagerung ohne weitere Massnahmen viele
hundert Jahre in gutem Zustand bleiben kann (es gibt zur Zeit keinen
Grund, anzunehmen, dass ein sorgfältig behandelter "Theuerdank" nicht
weitere 500 Jahre ohne grosse Schäden auf seinen Buckel nimmt).
Die langfristige Archivierung digitaler Dokumente hingegen ist
bekanntlich ein aufwendiger kontinuierlicher Prozess; man kann nicht
einfach einmal speichern und wegschliessen... und wer will garantieren,
dass die Kette der Anpassung an die jeweils aktuelle Technik für ein
wichtiges Dokument nicht für ein paar Jahrzehnte unterbrochen wird? Dann
wird es sehr schwierig, etwas Lesbares zu rekonstruieren. Daher finde
ich es sinnvoll, weiterhin so viel wie möglich auf Papier zu speichern.
Natürlich, die digitale Archivierung muss auch sein; sehr vieles lässt
sich ja gar nicht sinnvoll auf Papier festhalten. Aber das bewährte
Papier sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden.
Beste Grüsse
Patrick Borer